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Exzellenz und Entertainment im Apollo

Tanja Hoffmann

Die dritte Auflage von „Physik im Apollo“ begeisterte das Publikum im voll besetzten Theatersaal. Das Team des Physik-Departments der Universität Siegen präsentierte eine mitreißende Show aus Vorträgen, Akrobatik und Musik zum Thema „Quantencomputing“.

Gruppenbild mit Brandes bei Physik im Apollo

Prof. Dr. Manfred Bayer (Rektor TU Dortmund), die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Ina Brandes, Prof. Dr. Stefanie Reese (Rektorin der Universität Siegen) und Prof. Dr. Michael Hoch (Universität Bonn) verfolgten die Show in der ersten Reihe.

Show aus Vorträgen, Akrobatik und Musik

Wissenschaft und darstellende Kunst, Quantencomputing und packende Unterhaltung – dass es möglich ist, diese unterschiedlichen Welten miteinander zu verbinden, bewies das Team des Siegener Physik-Departments jetzt erneut im Apollo-Theater. Zur dritten Auflage von „Physik im Apollo“ war der Theatersaal drei Tage in Folge komplett ausverkauft. Zur Premiere konnte Gastgeber Prof. Dr. Alexander Lenz viel Prominenz begrüßen: Darunter die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Ina Brandes, sowie mit Prof. Dr. Michael Hoch und Prof. Dr. Manfred Bayer die Rektoren der Universitäten Bonn und Dortmund, mit denen die Universität Siegen im Bereich der Teilchenphysik ein gemeinsames Exzellenzcluster eingeworben hat. Im Fokus der mitreißenden Show aus Vorträgen, Akrobatik und Musik stand die exzellente Forschung im Bereich der Quantenphysik und des Quantencomputing.

 

Wissenschaftsministerin Ina Brandes

Bevor die Bühne ganz den Physiker*innen gehörte, begrüßte Prof. Dr. Stefanie Reese als Rektorin der Universität Siegen das teils von weit her angereiste Publikum. Reese dankte insbesondere Ministerin Brandes für ihr Kommen und die „außerordentliche Unterstützung und Verbundenheit mit der Universität Siegen“. In ihrer Rede erinnerte Reese an den Moment, als Brandes ihr in einem persönlichen Telefonat die Bewilligung des Exzellenzclusters verkündet hatte: „Der zuvor graue Himmel färbte sich in diesem Augenblick rosa-rot.“ Auch der Ministerin war das Telefonat mit Reese in bester Erinnerung: „Dieser Anruf gehörte für mich zu den erfreulichsten Ereignissen dieses Jahres“, sagte Brandes. „Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass die Physik in Siegen diese hoch verdiente Anerkennung bekommen hat. Die heutige Show ist eine tolle Möglichkeit zu zeigen, was hier an der Uni Siegen geleistet wird.“

 

Dass die Siegener Physik nicht nur auf internationalem Spitzenniveau forscht, sondern auch über ein hervorragendes wissenschaftliches Netzwerk sowie herausragende künstlerische Talente verfügt, stellte das Team anschließend eindrucksvoll unter Beweis. Zum Auftakt gab der Physik-Professor und Siegener Sprecher des Exzellenzclusters, Alexander Lenz, dem Publikum einen „Crashkurs“ in Quantenphysik. Ausgangspunkt war das Geburtsjahr der Quantenmechanik, 1925. Passend zum 100-jährigen Jubiläum der Quantentheorie führte Lenz in die ungewöhnliche Welt der Quanten ein. Das Publikum erfuhr, dass Quanten besonderen Gesetzen folgen und Eigenschaften haben, die den Erfahrungen unserer Alltagswelt teilweise widersprechen. Kein Wunder also, dass auch Quanten-Bits deutlich mehr können, als klassische Bits, mit denen traditionelle Computer arbeiten.

 

Um dies zu veranschaulichen, bat Lenz seine Familie auf die Bühne: Ehefrau Dr. Marion Lenz sowie die beiden Söhne Leon (21) und Kilian (17) betreiben wie Lenz selbst professionell Akrobatik. Mit vollem Körpereinsatz veranschaulichten sie, zu was Q-Bits in der Lage sind – insbesondere, wenn sie sich zu mehreren zusammentun (physikalisch wird das als „Verschränkung“ bezeichnet). Zu dem Titel „Radioactivity“ von Kraftwerk wechselte dann auch Lenz selbst ins Sportoutfit. Es folgte eine Akrobatik-Nummer auf höchstem sportlichem und künstlerischem Niveau, die die Zuschauer*innen nicht nur verstehen, sondern auch staunen und begeistert applaudieren ließ.

 

Den zweiten Teil der Show eröffnete Prof. Dr. Christof Wunderlich, Entwickler des ersten deutschen Quantencomputers und Gründer von „eleQtron“, dem ersten Start-Up für Quantencomputer-Hardware. Mit Hilfe eines Demonstrators präsentierte er den „Siegener“ Ansatz des Quantencomputing, der einzelne Atome als Informationsspeicher benutzt. Anschließend stellte Wunderlich die Hauptrednerin des Abends vor: Lena Funcke ist Professorin an der Universität Bonn, an zwei Physik-Exzellenzclustern beteiligt, schloss im Alter von 23 Jahren ihre Promotion ab – und wurde kürzlich mit dem renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet.

Prof. Dr. Lena Funcke

 

Rhetorisch brillant erklärte Prof. Funcke die Grundlagen, aktuellen Herausforderungen und die künftigen Potenziale (aber auch Grenzen) des Quantencomputing. Neben wissenschaftlicher Expertise und anschaulichen Erklärungen vermittelte sie dabei insbesondere die eigene Begeisterung und Leidenschaft für die Physik und das Forschungsfeld des Quantencomputing. Im Anschluss an den Vortrag stand Funcke dem interessierten Publikum Rede und Antwort.

 

Abgerundet wurde das Programm von zwei weiteren musikalischen Darbietungen: Die Studentin Annelie Fleck (Gesang) und Dr. Martin Lang (Piano) präsentierten das Stück „Set fire tot he rain“ von Adele. Das Finale bildete die Hymne „Nothing Else Matters“ von Metallica mit Lang am Piano, Prof. Wunderlich an der Gitarre und Prof. Dr. Holger Schönherr (Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät) an der E-Gitarre. Prof. Alexander und Dr. Marion Lenz bewiesen dazu noch einmal ihre akrobatischen Fähigkeiten.

 

Vor der Show und während der Pause informierten zahlreiche Stände im Theater-Foyer über die Forschungsschwerpunkte und Studiengänge des Siegener Physik-Departments sowie über das Exzellenzcluster „Color meets Flavor“. Eine kostenlose Vormittags-Show richtete sich zudem speziell an Physik-Kurse von Schulen aus der Region. Ein Angebot, das auch Ministerin Brandes lobend hervorhob: „Es ist wichtig, junge Menschen für ein Physikstudium zu begeistern. Dazu kann ein Format wie dieses einen wundervollen Beitrag leisten“, sagte Brandes.

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