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Ionisationskammer misst Radonbelastung der Luft

Sabine Nitz

In der Festkörpermechanik der Universität Siegen wurde für ein EU-Projekt eine neue Ionisationskammer zur Messung der Radonkonzentration entwickelt. Solche hochempfindlichen Kammern benötigen eine besondere Isolierung. Dabei arbeitete die Universität Siegen erfolgreich mit dem Bad Berleburger Unternehmen REGUPOL zusammen.

Dr. Nötzel und Dr. Röttger mit der Radonkammer

Dr. Ralf Nötzel (links) und Dr. Stefan Röttger mit der Radonkammer an der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Braunschweig.

Radon ist ein natürlich vorkommendes Gas, das aus dem Boden aufsteigt. Es ist geruchs- und farblos, aber radioaktiv. Darum ist es wichtig, die Radonbelastung der Luft im Auge zu behalten. Zur Messung werden Ionisationskammern genutzt. Wissenschaftler*innen der Universität Siegen haben eine neue hochempfindlichen Radon-Impuls-Ionisationskammer gebaut, die im Rahmen des EU-Projekts RadonNET betrieben werden soll. Durch das Monitoring der Radonkonzentration in der Außenluft und den Klima- bzw. Wetteränderungen sollen mögliche Korrelationen zwischen diesen Größen gefunden werden.

Zur Kalibrierung befand sich die Radon-Impuls-Ionisationskammer bis vor kurzem an der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Nun, so Kerstin Weinberg, wird sie dauerhaft an der Universität Siegen stationiert werden und hier die Radonkonzentration der Luft messen.

Prof. Dr.-Ing. Kerstin Weinberg vom Lehrstuhl für Festkörpermechanik erläutert das Messverfahren: „Radonhaltige Luft wird durch die Kammer geleitet. Ein Teil des Radons zerfällt, und Strahlung (Alpha-Teilchen) wird freigesetzt. Diese Strahlung führt zur Ionisation der Luftmoleküle innerhalb der Kammer. Die entstandenen Ionen werden durch ein elektrisches Feld beschleunigt, sodass sie auf den Elektroden der Kammer einen Ladungsimpuls erzeugen, der proportional zur Energie der Alpha-Teilchen ist. Diese Impulse werden gemessen, um die Radonkonzentration in der Umgebungsluft zu bestimmen.“ Die Radon-Impuls-Ionisationskammer bietet eine empfindliche Methode zur Überwachung der Radonbelastung, was insbesondere für die Gesundheit und den Strahlenschutz wichtig ist, weil hohe Radonkonzentrationen das Risiko von Lungenkrebs erhöhen.

Eine Herausforderung war die Schallisolierung der Kammer. Dabei arbeitete das Institut für Festkörpermechanik mit der Firma REGUPOL aus Bad Berleburg zusammen. Für die elastische Lagerung der Ionisationskammer wurde von der Arbeitsgruppe eine Elastomerdämpferschicht aus der Materialfamilie REGUFOAM auswählt. Diese Materialien werden ansonsten für die elastische Lagerung und Entkopplung von haustechnischen Anlagen, Maschinenfundamenten und Gebäuden verwendet. 

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