National Model United Nations (NMUN): Siegener Studierende erfolgreich in New York
Japan, wirtschaftsstark und modern, aber auch traditionsbewusst und werteorientiert. Der ostasiatische Inselstaat stand diesmal auf dem Zettel der Universität Siegen für die National Model United Nations (NMUN). Bei diesem akademischen Wettbewerb treffen sich jährlich über 5.000 Studierende aus aller Welt für fünf Tage in New York und agieren in einer Simulationskonferenz als Delegierte. Die Universität Siegen war mit den Universitäten Kiel, München und Heidelberg eine der vier deutschen Delegationen in der höchsten Kategorie, der sogenannten Outstanding Delegation. Diese Auszeichnung erhalten nur die besten Delegationen. Im überwiegend nordamerikanischen Teilnehmerfeld ist es der Universität Siegen, die seit 2009 teilnimmt, damit erneut gelungen, einen Spitzenplatz zu belegen. Ein großer Erfolg für die 16 Siegener Studierenden, die sich, betreut von MUN-Koordinator Gerrit Pursch, intensiv darauf vorbereitet hatten, Japans Positionen in den verschiedenen Komitees zu vertreten.
Besondere Auszeichnungen
Auch einzelne Positionspapiere wurden in New York ausgezeichnet. In der Kommission für Bevölkerung und Entwicklung überzeugten Mariami Malania (Master-Studium Roads to Democracies) und Kirill Perstenkov (Master-Studium Economic Policy). Das Positionspapier zur Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur von Chase Bezonsky (Master-Studium Roads to Democracies) und Gökçe Doğa Tütenk (Bachelor-Studium Psychologie) wurde ebenfalls ausgezeichnet.
Diplomatie wichtig für internationale Zukunft
NMUN ermöglicht es den Studierenden, sich mit verschiedenen Themen aus der Perspektive des ihnen zugewiesenen Landes auseinanderzusetzen. Das sei eine großartige Erfahrung gewesen, betonen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rückblickend. „Eine Erfahrung, die zweifellos unsere Zukunft prägen wird und unsere Perspektiven erweitert hat", so Mounir Bouqayoua (Bachelor-Studium Informatik). Trotz des Wandels in der Weltpolitik – dem Übergang von der Globalisierung zur Fragmentierung – verliere die Diplomatie nicht an Bedeutung. Im Gegenteil. Sie werde sogar noch wichtiger, um Handelskriege, bewaffnete Konflikte und andere internationale Störungen zu bewältigen. „In einem Ausschuss voller unterschiedlicher Perspektiven war es beeindruckend zu sehen, wie Delegierte – manchmal mit gegensätzlichen nationalen Interessen – durch Diplomatie, aktives Zuhören und Kompromisse eine gemeinsame Basis finden konnten“, berichtet Gökçe Doğa Tütenk.
„MUN fördert das politische Engagement und ermutigt uns, uns für kritische soziale und politische Themen einzusetzen“, ergänzt Chase Bezonsky. Und was die ganz persönlichen Fähigkeiten angehe, so lerne man, bei der Konferenz frei vor großem Publikum zu sprechen. „Vor brillanten Köpfen, die bereit sind, jedes Wort zu zerpflücken, vorzutragen, hat mich früher eingeschüchtert. Jetzt liebe ich die Herausforderung“, sagt David Hersonskij (Master-Studium Angewandte Sprachwissenschaft). „Ich habe gelernt, unter Druck ruhig zu bleiben, zuzuhören, zu reagieren und meinen Standpunkt zu vertreten. Das hat nicht nur mein Selbstvertrauen gestärkt, sondern auch meine Denkweise.“
MUN Siegen
Wer gerne am gesamtuniversitären Model United Nations (MUN)-Programm mitwirken möchte, ist jederzeit bei den ganzjährig stattfindenden Aktivitäten herzlich willkommen. Die universitätseigene UN-Simulation (SiegMUN) für Schüler*innen und Studierende findet in diesem Jahr vom 19. bis 22. November statt. Weitere Informationen gibt es auf der Website der MUN Siegen.