Universität richtet Zwei-Standort-Strategie neu aus
Ein Campus in der Siegener Innenstadt, ein Campus auf dem Haardter Berg – dieses Ziel verfolgt die Universität Siegen seit 2016 für ihre bauliche Entwicklung. Die Universität passt nun die Zwei-Standort-Strategie mit dem Projekt „Siegen. Wissen verbindet“ an neue Rahmenbedingungen an.
„Wir stehen fest zu ‚Siegen. Wissen verbindet‘. Das Projekt bietet die einmalige Chance, unsere Universität im Wettbewerb um die besten Köpfe noch besser zu positionieren und unser Profil weiter zu schärfen. Jedoch haben sich auch in Folge der Corona-Pandemie die Studierendenzahlen als auch die Flächenbedarfe deutlich verändert. Deshalb müssen wir die Leitplanken unserer baulichen Strategie neu ausrichten – in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf, für dessen bisherige Unterstützung wir sehr dankbar sind“, sagt Uni-Rektorin Prof. Dr. Stefanie Reese.
Neue Vorgaben für den Hochschulbau
Das MKW hat 2024 die „Neue Masterplanung im Hochschulbau“ ausgerollt. Künftig sind einzelne Baumaßnahmen nur noch im Rahmen einer mit dem MKW und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) abgestimmten Gesamtstrategie für alle universitären Flächen möglich. Die Universität bereitet diese Gesamtstrategie intensiv vor und setzt sich mit allen Kräften dafür ein, möglichst bald in die „Neue Masterplanung im Hochschulbau“ seitens des MKW aufgenommen zu werden. Sämtliche Liegenschaften wurden bereits überprüft, nun folgt die Entwicklung einer passgenauen Nutzungsstrategie auf Basis des tatsächlichen Bedarfs.
„Die ‚Neue Masterplanung im Hochschulbau‘ erfordert einen integrierten Blick auf beide Standorte: Maßnahmen in der Stadt müssen genauso in unsere Strategie einfließen wie Maßnahmen auf dem Berg, die Nutzung neuer Gebäude genauso wie die Sanierung bestehender Liegenschaften“, erklärt Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt, Stadtplanerin und aktuell Mitglied des Hochschulrats, die das Rektorat in baulichen Fragen unterstützt.
Projekte im Rahmen der neuen Planung
Geplant sind weiterhin der Umbau des ehemaligen Druckhauses der Siegener Zeitung zur „Neuen Architekturschule Siegen“ (NAS) sowie die Nutzung des Areals der „Alten Textilfabrik“ in der Friedrichstraße – beide Projekte sollen im Rahmen der „Neuen Masterplanung im Hochschulbau“ umgesetzt werden. Das Projekt „Hettlage“ ist hingegen eine Einzelmaßnahme, die vom Land NRW finanziert werden soll und entwickelt sich entlang der mit dem MKW vereinbarten Zeitschiene.
Keine Nutzung der Karstadt-Immobilie
Durch die Digitalisierung von Lehre und Verwaltung sowie sinkende Studierendenzahlen seit 2020 benötigt die Universität deutlich weniger Flächen. Eine Nutzung der Karstadt-Immobilie in der Innenstadt wird daher nicht weiterverfolgt. „Wir konzentrieren uns auf die Optimierung unserer vorhandenen Flächen. Wesentliche neue Anmietungen sind aus wirtschaftlichen Gründen derzeit nicht möglich“, sagt Andreas Düngen, kommissarischer Kanzler der Universität Siegen.
Die Entwicklung der Karstadt-Immobilie wird weiterhin im Rahmen eines Reallabors unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Erl begleitet. Ziel ist die Erarbeitung eines nachhaltigen Nutzungskonzepts mit Akteuren aus Stadt, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Die Universität unterstützt diesen Prozess nachdrücklich.
