Wolfgang-Popp-Preis für Ylva Staudigel
Das Zentrum für Gender Studies (Gestu_S) der Universität Siegen hat den Wolfgang-Popp-Preis für Geschlechterforschung 2024 verliehen. Dr. Uta Fenske, Gestu_S-Koordinatorin, übergab die Preisurkunde mit dem Preisgeld an die Studentin Ylva Staudigel für ihre Masterarbeit mit dem Kurztitel „Hey Siri, wer ist deine Mutter?“ Darin beschäftigt sich die Preisträgerin mit der Frage, durch welche geschlechtlichen Zuschreibungen die verschiedenen Medientechniken seit den 1960er Jahren gekennzeichnet sind. Die Antwort geben nicht nur die Sprachassistenten Siri und Alexa, die über weibliche Namen und Stimmen verfügen. Auch Geldautomaten, Schreibmaschinen und Navigationsgeräte wurden und werden als „frauliche Hilfskräfte“ angepriesen. Nach diesem Muster tragen auch die modernen Sprachtechnologien zur Verfestigung des Bildes von der weiblichen Dienstbarkeit bei, was gesellschaftliche Veränderungen herausfordert.
Stiftungsrat Bernhard Nolz überbrachte Ylva Staudigel die Glückwünsche der August-von-Platen-Stiftung, die den Wolfgang-Popp-Preis finanziell fördert. Bernhard Nolz berichtete, dass die Lektüre der preisgekrönten Arbeit für ihn sehr spannend gewesen sei, weil er seine Beziehungen zu den damaligen technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen habe noch einmal nachvollziehen können.
Die Preisverleihung wurde im Rahmen der Ringvorlesung des Gestu_S gestaltet. Dr. Finja Walsdorff, Wolfgang-Popp-Preisträgerin von 2019, hielt einen Vortrag zum Thema: „Wer spielt wie? Gender und Diversität in Games und in der Spielkultur“, den die Referentin mit Bildern von Spielfiguren und -situationen visualisierte. Die Veranstaltung einen Eindruck von der kreativen Forschungsarbeit und den innovativen Fragestellungen, die im Rahmen der Gender Studies Siegen diskutiert werden.