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Ihre Ansprechpartnerin

Andrea Mahle
Dezernat 1.1 - Arbeits- und Gesundheitsschutz

E-Mail: 
andrea.mahle@zv.uni-siegen.de
Tel.: +49 (0)271/740-4711

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Informationen über PCB

Was ist PCB?

PCB steht als Abkürzung für "Polychlorierte Biphenyle", eine große Gruppe (die 209 unterschiedlichen Substanzen werden als "Kongenere" bezeichnet) schwer abbaubarer, mehrfach chlorierter aromatischer Verbindungen. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wie hoher Hitze- und Chemikalienbeständigkeit, niedrigen Dampfdrucks, schwerer Entflammbarkeit und geringer elektrischer Leitfähigkeit fanden sie in der Vergangenheit in sehr großer Menge vielfältige technische Anwendungen.

Der größte Teil der PCB wurde in Isolier- und Hydraulikflüssigkeiten in sogenannten geschlossenen Systemen eingesetzt. Sie fanden aber auch Anwendung in Isolier-und Dichtungsmassen, Beimengungen in Farben und Lacken zur Verbesserung der Streichfähigkeit sowie als Imprägnier- und Flammschutzmittel (offene Systeme).


Wo kommen PCB heute vor?

Der Einsatz von PCB in offenen Systemen ist seit 1978 in Deutschland verboten, seit 1989 besteht in Deutschland ein generelles Herstellungs- und Verwendungsverbot. Jedoch haben sich diese Substanzen durch jahrelange Verwendung und aufgrund ihrer Langlebigkeit in der Umwelt angereichert und werden vom Menschen ständig aufgenommen. Der Hauptteil der PCB-Aufnahme erfolgt mit 60-90% über die Nahrung, vor allem über tierische Fette.

Zum geringen Teil werden PCB auch über die Luft aufgenommen. Die Belastung der Außenluft liegt in Ballungsgebieten bei etwa 100 ng/m3. Die Innenraumluftbelastung kann jedoch höher sein, wenn PCB-Quellen vorhanden sind. Diese können in Fugenmaterialien und Dichtungsmassen, Flammschutzmitteln oder Weichmachern in Kunststoffen vorliegen, die in Gebäuden bis 1978 verbaut wurden. Typische PCB-haltige Baumaterialien sind:

  • Gebäudetrennfugen
  • Bewegungsfugen zwischen Betonfertigteilelementen
  • Glasanschlussfugen an Fenstern
  • Anschlussfugen (Fenster, Türzargen)
  • Anstrich und Klebstoffe
  • Deckenplatten (mit Weichmachern oder Flammschutzmitteln)
  • Kabelummantelungen.

Richtwerte für PCB in der Raumluft

Hinsichtlich der Dringlichkeit von Maßnahmen für dauerhaft genutzte Räume wurden Empfehlungen ausgesprochen, die in der PCB-Richtlinie NRW aufgeführt sind:

  • Werte unterhalb des sogenannten Vorsorgewertes von 300 ng/m3 in der Raumluft sind als langfristig tolerabel anzusehen.
  • In einem Konzentrationsbereich zwischen 300 und 3.000 ng/m3 muss die PCB-Quelle aufgespürt und unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit mittelfristig beseitigt werden. Zwischenzeitlich ist durch regelmäßiges Lüften und gründliches Reinigen die PCB-Konzentration zu reduzieren mit einem Zielwert < 300 ng/m3.
  • Bei Überschreiten des Interventionswertes von 3.000 ng/m3 muss von akuten Gesundheitsgefahren ausgegangen werden, die Sofortmaßnahmen erforderlich machen, mit einem Zielwert < 300 ng/m3.
  • Zusätzlich gibt es seit 2007 einen Grenzwert für die dioxinähnlichen PCBs. Überschreiten die Gehalte den Wert von 10 ng PCB 118 / m³ Luft (PCB 118 ist ein Indikator-PCB für die dioxinähnlichen PCBs), sind gemäß der Ad-Hoc-Arbeitsgruppe Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes und der Obersten Landesgesundheitsbehörden expositionsmindernde Maßnahmen gefordert.

Die aufgeführten Konzentrationsbereiche basieren auf der Bewertung der PCB-Aufnahme des Körpers während einer Aufenthaltsdauer von 24 Stunden in den betreffenden Räumen. Bei einer Regelarbeitszeit von acht Stunden ergibt sich demzufolge ein akzeptabler Belastungswert von 900 ng/m³. In Seminarräumen liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Regel noch deutlich darunter.


Beurteilung

Bei der Bewertung der Ergebnisse von Raumluftmessungen ist zu beachten, dass die PCB-Konzentrationen in hohem Maße temperaturabhängig sind. In den Sommermonaten sind wesentlich höhere Belastungen zu verzeichnen.

Zur Einschätzung der Gefährdung eines Mitarbeiters in einem belasteten Raum sind darüber hinaus auch persönliche Faktoren wie z.B. Körpergewicht, Stoffwechsel und Aufenthaltszeit ausschlaggebend.

Über die individuelle Belastungssituation können Biomonitoring-Untersuchungen Aufschluss geben.


Besondere Personengruppen

Auswirkungen der langfristigen inhalativen Aufnahme von PCB auf die Gesundheit sind wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Aus Unfällen mit hochdosiertem PCB und Tierversuchen werden mögliche dosisabhängige Effekte auf Nervensystem, Immunsystem, Hormonhaushalt, Haut, Leber, Stoffwechsel und Krebsentwicklung vermutet.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten für Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Immunsupprimierte. Wer zu diesem Personenkreis zählt und sich regelmäßig und längerfristig in den betroffenen Gebäudeteilen aufhält, wird gebeten, sich an die Abteilung 1.1. - Arbeits- und Gesundheitsschutz wenden. Ansprechpartnerin ist Andrea Mahle, E-Mail: andrea.mahle@zv.uni-siegen.de, Durchwahl: -4711. Auch Beschäftigte, die über lange Jahre in hochbelasteten Räumen tätig waren, können sich hier beraten lassen.

 
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