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Arbeiten 5.0: Neue Arbeitsformen im Gesundheitswesen

Hintergrund

Der zunehmende Fachkräftemangel, steigende Arbeitsbelastungen und komplexere Aufgabenfelder stellen Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Gleichzeitig sind motivierte und qualifizierte Mitarbeitende die zentrale Voraussetzung für eine hochwertige Versorgung. Um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden, sind innovative Personalstrategien gefragt, die Arbeitsmarktbedingungen und „New Work“-Konzepte berücksichtigen.

Mit dem Projekt „Arbeiten 5.0 – Harmonisierung von Prozessen und Dienstzeiten“ geht das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) neue Wege: Ziel ist es, Dienstzeiten in der Pflege flexibler zu gestalten, interprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern und damit Arbeitgeberattraktivität, Fachkräftesicherung und Mitarbeiterbindung zu stärken. Dazu werden zwei Arten von Interventionen umgesetzt:

  1. Flexibilisierung von Dienstzeiten und Organisationsformen – ein freiwilliges Angebot für Pflegekräfte.

  2. Prozessoptimierung zwischen Berufsgruppen – verpflichtend für Pflege, MFA und Ärzt:innen.

Das Projekt, gefördert durch die Techniker Krankenkasse im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes, wird wissenschaftlich begleitet vom Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg und von der Universität Siegen. Für seinen innovativen Ansatz erhielt das UKE den Deutschen Demografie Preis 2024 in der Kategorie „Zukunft der Arbeit“.

Zielsetzung

Das Forschungsprojekt umfasst die wissenschaftliche Evaluation des Projektes "Arbeiten 5.0 – Harmonisierung von Prozessen und Dienstzeiten" und untersucht dessen Zielerreichungsgrad, Erfolgsfaktoren sowie die Übertragbarkeit auf andere Krankenhäuser. Die zentralen Fragestellungen des Forschungsprojektes befassen sich damit, inwieweit die eingeführten Interventionen zur Flexibilisierung von Dienstzeiten und zur Optimierung der Prozesse zwischen den Berufsgruppen im Zeitverlauf spürbare Verbesserungen in relevanten Zielindikatoren wie z. B. der Arbeitszufriedenheit oder der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bewirkt haben und inwieweit diese Effekte mit der Umsetzungstreue und Nutzungsintensität der Interventionen zusammenhängen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für evidenzbasierte Empfehlungen zur nachhaltigen Implementierung innovativer Arbeitsmodelle in den Klinikalltag.

Forschungsdesign/Vorgehen

Die Evaluation folgt dem Design einer multizentrischen, prospektiven Cluster-kontrollierten Interventionsstudie im Open Cohort Stepped Wedge Design über einen Zeitraum von drei Jahren. Dabei werden die Interventionen des Projekts „Arbeiten 5.0“ stufenweise auf allen Stationen des UKEs ausgerollt. Es wird ein multiperspektivischer, mehrdimensionaler Evaluationsansatz verfolgt, der es ermöglicht, die Perspektiven aller an den Interventionen teilnehmenden Berufsgruppen (Pflegepersonal, ärztliches Personal, Stationsleitungen/Verwaltung) in die Evaluation des Zielerreichungsgrades und des Erfolgs des Projektes einzubeziehen. Für die Evaluation werden zum einen Primärdaten der Mitarbeitenden mittels Befragungen erhoben. Zum anderen werden Sekundärdaten aus der UKE-Personalstatistik sowie Daten zur Nutzung der Interventionen (Nutzungsstatistik) herangezogen.

Projektdaten

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    Projektteam
    Prof. Dr. Eva-Maria Wild (Projektleitung),
    Fenja Hoogestraat,
    Theresa Maurer (Universität Hamburg),
    Prof. Dr. Vera Winter (Universität Wuppertal)

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    Kooperationspartner
    Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf,
    Techniker Krankenkasse 

  • Icon Abzeichen Euro

    Finanzierung
    Förderung durch Techniker Krankenkasse (Weiterleitung durch Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)

  • Icon Kalender

    Laufzeit/Status
    2022–2026 (Laufend)