„Auf der Erde gibt es Spuren, die etwas über das jeweilige Klima aussagen.“
Das Thema der Herbststaffel lautet „Haben Sonne, Wind und Wasser Zauberkräfte?“, angelehnt an das Wissenschaftsjahr 2026 „Zukunftsenergie“. In der ersten Veranstaltung ging es um die Fragen „Warum wird unsere Erde immer wärmer? Und wie können wir das messen?“ Der Geomathematiker Prof. Dr. Volker Michel fragte in die große Runde: „Wer von Euch mag Rosinen?“ Und: „Wer von Euch mag keine Rosinen?“ Schnell wurde klar: Die Antworten sind im wahrsten Sinne des Wortes Geschmacksache. Anders ist das in der Wissenschaft. Dort zählen Fakten. Am Vergleich der Noten einer Schülerin und eines Schülers über vier Schuljahre und sechs Fächer hinweg zeigte Volker Michel, was ein Mittelwert ist und wie man diesen errechnet. Auch mit Blick über Aussagen zur Erderwärmung werden Mittelwerte benötigt – aus vielen Ländern der Erde und über viele Jahre hinweg.
Wetterdaten gibt es seit etwa 1850. Das ist die Zeit, in der unsere Ur- oder Ururgroßeltern gelebt haben. Seit dieser Zeit steigen gemäß den Aufzeichnungen die Temperaturen an. Nun ist das mit dem Wetter so eine Sache: Mal scheint die Sonne, mal regnet es. Unter dem Begriff „Wetter“ ist zu verstehen, wie es gerade draußen aussieht. „Witterung“ beschreibt das mittlere Wetter über mehrere Tage und Wochen hinweg. „Klima“ indes steht für das mittlere Wetter in der Aufzeichnung vieler Jahre.
Wetterdaten gibt es seit etwa 175 Jahren. Im Vergleich zum Alter unserer Erde ist das eine sehr geringe Zeitspanne. Wie kann man herausfinden, wie das Klima vor 500, 1000 oder vor noch längerer Zeit war? Michel: „Auf der Erde gibt es Spuren, die etwas über das jeweilige Klima aussagen.“ Das Bakterium Thaumarchaeota lebt seit sehr langer Zeit im Meer und verfügt über eine Fettschicht. Stirbt das Bakterium, fällt es auf den Meeresboden. Die ältesten Bakterien liegen also zuunterst. Michel: „Je nachdem, ob es warm oder kalt war, ändert sich der Fettmantel.“ Auch Baumscheiben mit ihren Jahresringen geben Auskunft über das Klima längst vergangener Zeiten. Michel: „ Es gibt viele Möglichkeiten herauszufinden, ob es auf der Erde warm oder kalt war. Dabei kann man auch weiter in die Zeit gehen.“ Nicht zuletzt wegen der ungleichmäßigen Laufbahn der Erde um die Sonne gibt es Warm- und Kaltzeiten. Michel: „Eigentlich müssten wir wieder in eine Eiszeit kommen.“ Die Warmzeit war aber zu warm. Der Forscher John Baptiste Joseph Fourier (1768-1830) fand heraus, dass es auf der Erdoberfläche eigentlich viel kälter sein müsste. Er vermutete, dass die Erdatmosphäre einen Teil der von der Sonne gespendeten Wärme auf der Erde hält und bestimmt Gase einen wärmenden Gürtel um die Erde bildeten und einen Teil der Wärme nicht nach außen entweichen ließen. Heute nennt man das Phänomen Treibhauseffekt.
In Eisbohrkernen der Arktis und Antarktis finden sich in Schnee gebundene Luftblasen. Michel: „Man kann bis zu 800.000 Jahre zurückblicken.“ Und: „Es gab mal mehr und mal weniger Kohlendioxid auf der Erde.“ Bei mehr Kohlendioxid in der Luft werde es wärmer. Kohlendioxid entsteht beispielsweise durch Atmung und Verdauung von Lebewesen sowie durch Verbrennung fossiler Stoffe und auch von Holz. Wälder filtern Kohlendioxid aus der
Luft. Je mehr Wälder abgeholzt werden, desto mehr Kohlendioxid verbleibt in der Luft. Wegen der Erderwärmung durch diesen Treibhauseffekt schmilzt das „Ewige Eis“. Michel: „Ohne Eis wird es auf der Erde ungemütlich.“
Wenn sich das Wasser erhitzt, steigt Wasserdampf auf. Je wärmer die Luft wird, desto mehr Wasserdampf kann diese aufnehmen. Michel: „Dadurch wird unser Wetter extremer.“ Und: „Je stärker der Klimawandel, desto schlimmer die Folgen.“ Lösungen sind erneuerbare Energien – Strom aus anderen Quellen, Heizen ohne Öl und Gas, weniger Auto fahren, weniger Fleisch essen…..
Im Weiteren geht es bei der Kinderuni um Wasserstoff, Wasserkraft und Windenergie.