In die Uni hineinhören
Man kann nicht sagen, dass es an der Universität Siegen zu wenige Gremien gibt: Da sind der Senat, die Senatskommission, die Fakultätsräte, der Personalrat, das Netzwerk Hochschulsekretariate, die Gleichstellung. Mitarbeitende haben also viele Möglichkeiten ihre Anliegen, Themen und Ideen zu platzieren. Aber an einer Stelle sollten die Fäden zusammenlaufen, sollten alle die Möglichkeit haben, sich zu informieren und sich einzubringen: unkompliziert, niedrigschwellig, ohne Antragstellung. Diese Aufgabe hat der Arbeitskreis der Mitarbeitenden in Technik und Verwaltung (AK MTV) übernommen. Der Arbeitskreis ist in der Grundordnung der Universität Siegen verankert und stellt sich gerade wieder neu auf.
„Wir wollen die Vernetzung der Mitarbeitenden in Technik und Verwaltung stärken, Interessen bündeln, Meinungen aus der Belegschaft sammeln und wieder in die Gremien zurückspiegeln oder an die Hochschulleitung geben“, erklärt Mathias Scheicher. Mit ihm zusammen bilden Johannes Hamers, Frauke Hees, Emine Kara, Tobias Klein, Julia Marx, Luz Pacas und Maike Schramm das Sprecher*innen-Team des Arbeitskreises. Man hat sich bewusst gegen die Wahl eines Vorstandes entschieden. „Keine neuen Hierarchien“, winken die Sprecher*innen ab. Möglichst viele sollen sich engagieren können.
Formal sind alle gewählten Mitglieder in den Selbstverwaltungsgremien der Hochschule, die der Gruppe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Technik und Verwaltung angehören, auch der Mitglieder des Arbeitskreises. „Aber wir haben die Satzung überarbeitet, so dass nicht nur gewählte Personen, sondern auch weiter Mitarbeitende an den Sitzungen teilnehmen können“, erklärt Maike Schramm. Wer dabei sein will, ist willkommen. Die Mitgliederversammlung kann sich vergrößern.
Man möchte Ansprechperson für jeden sein, der sich mit einem Anliegen vielleicht nicht direkt an eines der Universitäts-Gremien wenden will. Weil man nicht weiß, wo man mit seinem Thema „richtig“ ist oder unsicher ist, welche Formalitäten eingehalten werden müssen. „Beim Arbeitskreis findet man immer ein offenes Ohr“, betont Johannes Hamers. „Alle Themen sind willkommen.“ Die Sprecher*innen sehen die Chance, mehr „in die Uni hineinhören“ zu können. „Nicht jeder mag in einer großen Versammlung aufstehen und seine Frage formulieren. Das ist unter Kolleginnen und Kollegen im direkten Gespräch doch anders“, sagt Hamers.
Der Arbeitskreis diene als Plattform für einen kollegialen Diskurs, meint Luz Pacas. „Hier kann man mitgestalten und Idee einbringen. Hier kommen Kolleg*innen aus den Fakultäten, aus dem ZIMT und der Zentralverwaltung zusammen. Durch die Diversität sprechen wir hoffentlich viele Menschen an.“
Natürlich gebe es Überschneidung mit den Themen der einzelnen Gremien. „Aber das ist ein Vorteil“, erklärt Tobias Klein. Die Mitglieder könnten ihr Wissen einbringen. Aber im Gegensatz zum Beispiel zu den Themen im Personalrat, wo es formal klar beschriebene Aufgaben gebe, könne sich der Arbeitskreis auch um Punkte kümmern, die gern als „weiche Faktoren“ bezeichnet werden. „Nennen wir es allgemein Universitätskultur“, schlägt Mathias Scheicher vor. „Wir möchten zu einer dialogischen, zukunftsorientierten Kultur der Mitarbeitenden beitragen.“ Dazu müsse der Arbeitskreis ein lebendiges Gremium sein, so Emine Kava. „Dann kann ein starkes Netzwerk entstehen.“ Die Mitarbeitenden in Technik und Verwaltung könnten mehr Sichtbarkeit bekommen.
„Wir sollten die Chancen der Mitbestimmung, die innerhalb der Universität geben sind, nutzen“, betont Johannes Hamers. „Das ist gelebte Demokratie.“ Der Arbeitskreis MTV bietet dazu die Möglichkeit.
Sie erreichen das Sprecher*innen Team über die folgende E-Mail-Adresse: ak-mtv@uni-siegen.de