REGIONALE 2025: Uni-Projekt zur KI-Assistenz in der Produktion erhält dritten Stern
Die Universität Siegen erforscht gemeinsam mit der BIKAR METALLE GmbH in Bad Berleburg-Raumland, Spezialist für den Zuschnitt von Aluminium und Nichteisenmetallen, sowie weiteren Partnern im Projekt „COPP: Co-Pilot in der Produktion", wie Künstliche Intelligenz die zunehmende Komplexität in der industriellen Produktion für Mitarbeitende verständlicher machen kann. Denn Automatisierung und Digitalisierung stellen das Bedienpersonal vor wachsende Herausforderungen. Ein innovatives KI-Assistenzsystem soll genau hier ansetzen. Für diesen Forschungsansatz erhielt das Vorhaben vom Ausschuss der REGIONALE 2025 den dritten Stern. Insgesamt wird das Projekt mit 2,16 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen über den Aufruf „NEXT.IN.NRW" gefördert.
Wie Künstliche Intelligenz Mitarbeitende unterstützen kann
Die Anforderungen an Mitarbeitende in südwestfälischen Produktionsbetrieben wachsen stetig: Prozesse werden digitaler und automatisierter – gleichzeitig müssen die Menschen, die die Maschinen bedienen, viele Datenquellen verarbeiten und komplexe IT-Prozesse verstehen können. Hier setzt das Projekt „COPP“ an: Es steht für „Co-Pilot in der Produktion: Mensch-Maschine-Kollaboration in der automatisierten Fertigung" und soll menschliche Expertise mit Künstlicher Intelligenz verbinden, um Mitarbeitende in Produktionsbetrieben zu unterstützen.
Die Universität Siegen, vertreten durch Prof. Dr. Gunnar Stevens, Bereichsleiter IT-Sicherheit und Verbraucherinformatik am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien, entwickelt gemeinsam mit der BIKAR METALLE GmbH aus Bad Berleburg-Raumland, der OpenINC GmbH und Vago Solutions ein lernfähiges, KI-gestütztes Assistenzsystem für die Produktion. Mitarbeitende sollen mit dem System in Kontakt treten und Fragen stellen können und im Gegenzug verständliche Antworten erhalten. Die KI unterstützt bei der Fehlerdiagnose, optimiert Prozesse und vermittelt ein besseres Verständnis dafür, wie Systeme miteinander arbeiten. Indem Mitarbeitende Feedback geben, verbessert sich die Mensch-Technik-Interaktion kontinuierlich. Ziel ist es, Fehler zu minimieren und Unternehmen für die Zukunft wettbewerbsfähiger zu machen.
„Die Auszeichnung ist für uns eine wertvolle Bestätigung unseres Projektansatzes“, verdeutlicht Dr. Jan Wolf, Chief Information & Technology Officer bei BIKAR METALLE in Bad Berleburg-Raumland. „Sie unterstreicht, dass der direkte Einsatz KI-basierter Assistenzsysteme in der industriellen Produktion ein relevanter und zukunftsweisender Schritt ist. Für unser Team ist sie ein Zeichen dafür, dass praxisnahe Innovation und konstruktive Zusammenarbeit in der Region wahrgenommen und unterstützt werden. Sie bestärkt uns darin, COPP weiter voranzubringen und das Potenzial von KI gezielt für industrielle Anwendungen zu nutzen."
Hintergrund
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen.