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Republik Albanien

Landeskunde

Einwohnerzahl: 3,0 Millionen
Fläche: 28.748 qkm
Landessprache: Albanisch
Hauptstadt: Tirana
Europastatus: kein EU-Mitglied, Beitritt angestrebt
Analphabetismusrate (Bevölkerung über 14 Jahre): 13,5% (352,221)
Zur Literaturgeschichte

Zuerst ist eine Besonderheit der albanischen Literatur herauszustellen: Sie umfasst nicht nur die in albanischer Sprache geschriebenen Werke aus Albanien selbst, sondern auch die aus dem Kosovo, die von den Arbëresh (in Italien ansässig) geschriebenen Bücher und die literarische Produktion albanischer Exilautoren.
Die albanische Literatur im eigentlichen Sinne existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Nur wenige Autoren haben vorher auf Albanisch geschrieben und publiziert.
Dieser späte Beginn einer eigenständigen albanischen Literatur zeigt Parallelen mit den meisten anderen Balkanvölkern, die wie die Albaner mehrere Jahrhunderte unter der Herrschaft des Osmanischen Reichs standen. In diesem Staatswesen waren Arabisch und Türkisch Verwaltungs- und Literatursprache. Zu dieser Zeit wurden in albanischer Sprache nur Märchen und Volkspoesie mündlich überliefert.
Die Entstehung der „modernen albanischen Literatur“ steht in engem Bezug zur Schaffung einer einheitlichen Schriftsprache, die Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzte und Bestandteil der ersten Phase der albanischen Nationalbewegung Rilindja war, welche literarische und kulturelle Belange vertrat.
In Albanien hebt sich die gegische Literatur des Nordens von der toskischen des Südens ab, auch religiöse Unterschiede (muslimisch oder christlich) waren noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts prägend.
Durch Verfolgung der Kommunisten kam das literarische Leben Albaniens für mehr als ein Jahrzehnt fast ganz zum Erliegen. Erst seit 1960 werden wieder in größerem Umfang Bücher geschrieben und publiziert. Die von den Kommunisten erfolgreich betriebene Alphabetisierung (auch der ländlichen Bevölkerung) vermehrt die Zahl der potentiellen Leser in den 1950er und 1960er Jahren um ein Vielfaches. Erst seitdem entwickelten sich Bücher, Zeitungen und Zeitschriften zu regelrechten Massenmedien.
Seit den 1960er Jahren gibt es trotz der Einschränkung durch die Diktatur vermehrt Publikationsmöglichkeiten für die Generation jüngerer Autoren. Diese mussten sich jedoch mit den Machthabern arrangieren. Die seit 1961 wöchentlich erscheinende Literaturzeitschrift „Drita“ (dt.: Licht), vom Schriftstellerverband herausgegeben, ist das wichtigste Medium, um neue Autoren dem Publikum vorzustellen.
Zur neueren Schriftstellergeneration Albaniens gehören unter anderem Ismail Kadare, der in zahlreiche europäische Sprachen übersetzt wurde, Dritëril Agolli, Sebri Godo, Neshat Tozoj und Fatos Kongoli. Die meisten dieser zeitgenössischen Schriftsteller zeichnen sich durch eine kritische Schreibweise aus.

Weitere Autoren in deutscher Übersetzung sind auf der Seite www.joachim-roehm.de vertreten.
Verfasserin: Teresa Schuhen