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Das modulare Training der Selbstregulation

Das Modulare Training der Selbstregulation ist ein wissenschaftlich entwickeltes Programm zur Förderung verschiedener Facetten der Selbstregulation (Emotionsregulation, Impulskontrolle sowie Zielsetzung und Motivation). Erste Pilotstudien mit Studierenden zeigen gute Machbarkeit, Akzeptanz und erste Prä-Post-Verbesserungen. Aktuell wird eine angepasste Version mit Jugendlichen im schulischen Alltag erprobt, um das Potenzial des Trainings als präventives Programm weiter zu evaluieren.

Poster des Trainings

Projektbeschreibung

Das Projekt „Modulares Training der Selbstregulation“ entwickelt und erprobt ein wissenschaftlich fundiertes Trainingsprogramm, das Erwachsenen und Jugendlichen hilft, ihre Emotionen, Impulse und Ziele sowie Motivation besser zu steuern. Ziel ist es, psychische Gesundheit und Alltagskompetenzen nachhaltig zu stärken — besonders in einer Welt, in der digitale Ablenkungen, Stressoren und Leistungsanforderungen stetig zunehmen.
Nachdem das Training in zwei Pilotphasen bereits an der Universität Siegen  an Studierenden erprobt wurde wird das Training nun in Kooperation mit Schulen in NRW im Klassenverband durchgeführt und systematisch evaluiert, um ein langfristig einsetzbares Präventionsprogramm zu entwickeln.

 

Schwerpunkte des Projekts

  • Emotion- und Impulskontrolle: Vermittlung alltagsnaher Strategien, mit denen Jugendliche und Erwachsene starke Gefühle und spontane Impulse besser verstehen und regulieren können. Dazu gehören u. a. Atemanker, Akzeptanzübungen, kognitive Neubewertung, oder der Gedankenstopp. Die Teilnehmenden lernen, inneres Erleben bewertungsfrei wahrzunehmen und passende kurzfristige oder langfristige Strategien auszuwählen.

  • Zielsetzung und Motivation: Systematische Förderung der Fähigkeit, persönliche Ziele zu formulieren, motivierende Visionen zu entwickeln und Hindernisse realistisch einzuschätzen. Mit Methoden wie Mental Contrasting, Implementation Intentions (Wenn-Dann-Pläne) und Zielüberprüfung erwerben Teilnehmende Werkzeuge, um Ziele konsequent zu verfolgen und Rückschläge produktiv zu nutzen.

  • Selbstreflexion und Selbstbeobachtung: Begleitend zum Training dokumentieren die Jugendlichen ihre Fortschritte mithilfe von Zieltagebüchern, Wochenreflexionen und Skill-Tracking. Dadurch werden Veränderungsprozesse sichtbar, Selbstwirksamkeit gestärkt und nachhaltige Routinen aufgebaut.

Alles auf einen Blick

  • Icon Kalender

    Laufzeit
    01.11.2024 -  (Laufend)

  • Icon Tag

    Forschungsbereich
    Interventionsforschung, Präventionsforschung

  • Icon Abzeichen Euro

    Finanzierung
    Professur für Entwicklungspsychologie und klinische Psychologie der Lebensspanne

 

Forschungsmethoden und Vorgehen

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1. Pilotphase I und II mit Studierenden: Entwicklung, Feinschliff und erste Wirksamkeitsprüfung

In zwei aufeinanderfolgenden Pilotstudien wurde das Modulare Training der Selbstregulation  zunächst mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen erprobt. Mithilfe von Mixed ANOVA prä-post Vergleichen und standardisierten Selbstratings wurden Machbarkeit, Akzeptanz und erste Effekte in den Modulen Emotionsregulation, Impulskontrolle sowie Zielsetzung und Motivation  im Vergleich mit Kontrollgruppen untersucht. Die Ergebnisse dienten der Optimierung der Inhalte (z. B. Anpassung von Übungen, Struktur, Moduldauer), bevor das Training in ein schulisches Setting überführt wurde.

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2. Aktuelle Schulphase: Umsetzung in realen Lernumgebungen und kontrollierte Evaluation

In Kooperation mit  weiterführenden Schulen wird das Training nun im Klassenverband durchgeführt. Das Design umfasst erneut sowohl eine Interventions- als auch Wartekontrollgruppen, um Vergleiche zur natürlichen Entwicklung vorzunehmen. Die Datenerhebung umfasst Online-Fragebögen zur Erhebung der selbstregulatorischen Fähigkeiten sowie zusätzlichen Variablen, wie z. B. Selbstwirksamkeit, aber auch Selbstratings in Form von z.B. Zielerreichungsratings (GAS), sowie Evaluation der Trainingsdurchführung durch Lehrkräfte. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit durch Psychologiestudierende aus dem Projektteam, Lehrkräfte und Schulpsychologie.

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3. Mixed-Methods-Ansatz: Kombination standardisierter Messungen und qualitativer Eindrücke

Das Gesamtprojekt nutzt einen Mixed-Methods-Ansatz, um sowohl Wirkungen als auch Mechanismen zu verstehen.
Dies umfasst:

  • Quantitative Verfahren: Prä-Post-Vergleiche, Mixed ANOVAs, Effektstärken, individuelle Veränderungskurven.

  • Prozessdaten:  Zielerreichungs-Skalen (GAS).

  • Qualitative Rückmeldungen: offene Rückfragen, Lehrkraftfeedback, beobachtete Barrieren und Gelingensbedingungen.

Dieser triangulierte Ansatz ermöglicht eine umfassende Bewertung der Wirksamkeit, Anwendbarkeit im Schulalltag und praktischen Umsetzbarkeit des Trainings mit verschiedenen Altersgruppen.

Das Projektteam

Prof. Dr. Simon Forstmeier

Prof. Dr. Simon Forstmeier

Professor*in

Ich bin Professor für Psychologie an der Universität Siegen und leite die

Lars Göllner

Dr. Lars Göllner

Akademische*r Rat*Rätin

Ich bin Akademischer Rat in der Professur für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie der Lebensspanne.

Fördermittelgeber und Kooperationspartner

Das Projekt wird durch die Professur für Entwicklungspsychologie und klinischer Psychologie der Lebensspanne unterstützt.

Wichtige Partner des Projekts sind weiterführende Schulen in und im Umkreis von Siegen sowie die Regionale Schulberatungsstelle des Kreises Olpe.