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FairNetztEuch! – Bundesweites Sekretariats-Netzwerktreffen

Gruppenfoto Zuschnitt

Vom 28.-29.03.2019 fand an der Universität Göttingen das erste bundesweite Sekretariats-Netzwerktreffen statt, zu dem die Bukof (Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e. V.) Vertreterinnen aller aktiven Netzwerke der Hochschulen, Beauftragte der Frauen und Gleichstellungsbüros sowie der Personalräte eingeladen hatte.

Da wir an der Universität Siegen ein aktives Netzwerk haben, nahmen Sigrid Hübner, Birgit Wichmann und ich die Gelegenheit wahr und nahmen an dieser Fortbildungsveranstaltung gerne teil.

Natürlich waren wir sehr gespannt, was uns erwarten würde, denn schließlich konnte sich das zweitägige Programm, zu dem Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gruppenarbeit gehörten, sehen lassen. Ziel war es Erfahrungen und Ideen auszutauschen, um eine starke, überregional agierende Gemeinschaft aufzubauen auf dem langen Weg hin zu fairen Arbeitsbedingungen und Entlohnung, nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark!.

Bereits am ersten Veranstaltungstag durften wir dem Vortrag "Frauen in Netzwerken" von Mona Küppers, der Vorsitzenden des Deutschen Frauenrates, amüsiert zuhören. Mit einer Leichtigkeit resümierte sie über das Verhalten von Frauen zu Männern, Frauen zu Frauen und den unterschiedlichen Vernetzungsmöglichkeiten im Privaten wie auch im Berufsleben.

Dabei hielt sie uns immer wieder mit einem Augenzwinkern den Spiegel zur eigenen Reflexion vor. Ein gelungener Einstieg zur Podiumsdiskussion "Wie gelingt gutes Netzwerken?".

Im Saal des Tagungshauses Alte Mensa fanden sich nach der Pause um die 95 Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland ein. Vertreterinnen der Bukof übernahmen auf dem Podium die Gesprächsführung, die Plätze daneben wurden im Rotationsverfahren mit Sprachmeldungen besetzt. Das Thema "Wie gelingt gutes Netzwerken?", ist zwar ein interessantes Thema, aber wie man schnell feststellen konnte, beschäftigte viele Frauen die Frage nach "gerechter Bezahlung" noch mehr. Nach einigen Wortwechseln im Publikum brachten wir uns in die Podiumsdiskussion ein und berichteten von unseren langjährigen Bemühungen zur Höhergruppierung von Hochschulsekretärinnen und den langwierigen Gesprächen mit der Hochschulverwaltung. Gebannt hörte man uns zu und war sichtlich erstaunt darüber, dass wir sogar Höhergruppierungen nach TVL 9 erreicht haben.

Am zweiten Veranstaltungstag lauschten wir dem Vortrag "Wandel der Arbeit" von Dr. Ulf Banscherus, Freie Universität Berlin. Wir verfolgten die Modernisierung und Digitalisierung in den Büros, verbunden mit einem Wandel im Berufsleben. Alte Tätigkeitsgebiete und Berufsbezeichnungen verschwinden und werden durch neue ersetzt. Dies macht auch vor den Hochschulsekretariaten nicht Halt, nur leider gibt es hier seitens der Tarifpartner keine Angleichung. In die anschließende Gruppenarbeit flossen dann die jeweiligen Erfahrungen der Kolleginnen der einzelnen Hochschulen ein. Hier konnten wir feststellen, dass unser Netzwerk gegenüber den anderen gut aufgestellt ist. Die Aufbereitung unserer Homepage, die Zusammenarbeit mit der Personalabteilung zur Begrüßung und Hilfestellung neuer Kolleginnen und die regelmäßigen Treffen mit dem Kanzler stießen auf großes Interesse und manch Einer überlegt, es uns gleich zu tun. Dass wir im Senat vertreten und in der Grundordnung der Universität Siegen verankert sind, fand große Anerkennung.

Zum Abschluss der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmerinnen einig, dass es eine Fortsetzung im nächsten Jahr geben soll, um den Austausch untereinander und die Vernetzung voranzutreiben. Auf Grund dessen wurden die "Göttinger Grundsätze guter Hochschuladministration" verabschiedet.

 

Göttinger Grundsätze guter Hochschuladministration

Durch Hochschulreform, Drittmittelakquise, Digitalisierung, Internationalisierungs-strategien usw. haben sich die fachlichen Anforderungen enorm erweitert

  • Diese Änderungen wirken sich vor allem auf die Arbeit der Hochschulsekretär*innen aus, deren Tätigkeiten nach dem Prinzip der "Allzuständigkeit" sehr ausdifferenziert wurden, ohne dass sich die bisherige Eingruppierungspraxis dem angepasst hätte.

  • Die Wertschätzung für diese Funktion und deren hochwertige Tätigkeiten müssen unbedingt sowohl ideell als auch materiell abgebildet werden.

  • Folgerichtig ist es absolut geboten, dass in den Hochschulen die vorhandenen Eingruppierungsspielräume offensiv genutzt werden, d. h. ausgeübte Tätigkeiten auch zugewiesen und entsprechend vergütet werden und damit das bisher durch Stereotypen und andere Genderbias festgelegte Berufsbild der Hochschulsekretär*in geändert und an die aktuelle Arbeitssituation angepasst wird.

  • Die Sekretär*innen werden aufgerufen, zur weiteren Durchsetzung dieser Forderung die bestehenden Netzwerke zu kontaktieren oder neue aufzubauen, um in gelebter Solidarität an Stärke zu gewinnen.

  • Die Arbeit dieser Berufsgruppe ist ein bedeutender Pfeiler, um die hohe Qualität in Forschung und Lehre zu sichern. Wissenschaftler*innen, Hochschulleitungen und Entscheidungsträger*innen werden aufgefordert, die Anerkennung dieser wichtigen Supportleistungen zu unterstützen und sich mit uns für bessere Arbeitsbedingungen und Eingruppierungen einzusetzen.

Um diesen Grundsätzen Nachdruck zu verleihen, sollen möglichst viele Hochschulangehörige durch eine Unterschriftenaktion als Unterstützer geworben werden, denn "gemeinsam sind wir stark und können unser Ziel auf Anerkennung unserer Arbeit und gerechte Entlohnung" erreichen.

Birgit Hoffmann

kleineGruppe

vnlr: Sigrid Hübner, Kerstin Bargel, Birgit Wichmann,
Petra Müller, Birgit Hoffmann

 
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