Theorie- und Praxisorientierung

Theorie- und Praxisorientierung werden an der Universität Siegen nicht als Gegensätze verstanden, sondern als sich gegenseitig ergänzende Perspektiven. Der kontinuierliche Austausch zwischen beiden Bereichen schafft Synergien, die ein vertieftes Verständnis sowie anwendungsbezogenes Wissen gleichermaßen fördern. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie- und Gestaltungswissen, zwischen breitem und vertieftem Wissen sowie zwischen fachlicher und persönlicher Entwicklung. Ziel ist es, diese Wissensformen so zu verknüpfen, dass sie sich gegenseitig bereichern und zur Entfaltung ganzheitlicher Bildung beitragen.

Als wissenschaftliche Institution liegt der Universität Siegen das theoretische Wissen näher als das Gestaltungswissen. Aufgrund der Tradition als Gesamthochschule bleibt auch die berufsbildabhängige Bildung ein zentrales Anliegen. Methodenorientierung bildet die Schnittstelle und Verschränkungsfläche zwischen Theorie und Praxis. An dieser Schnittstelle liegen das Potential und die Verpflichtung zur Offenheit für vielfältige didaktische Methoden. Insbesondere Fall- und Problembasierte Methoden werden als wirksame Werkzeuge zur Verkettung und Artikulation von Theorie- und Praxiswissen verstanden. Durch den fortwährenden Bezug zunächst getrennt erscheinender Wissensbereiche entsteht eine dynamische Wissensmatrix, die für das weitere Berufsleben eine Grundlage bildet und den lebenslangen Lernprozess unterstützt.

Ein vertieftes Fachwissen entfaltet seine Wirkung nur auf der Basis einer breiten allgemeinen Wissensgrundlage; umgekehrt bleibt breites Wissen ohne Detailkenntnisse unscharf. Die Universität Siegen verfolgt daher das Ziel, eine breite Wissensbasis zu schaffen, die durch gezielte Vertiefungen ergänzt wird. Anhand exemplarischer Erkundungen einzelner Teilgebiete wird so ein Verständnis grundlegender Funktionsmuster und Logiken entwickelt, das sich auf weitere Bereiche übertragen lässt.

Neben fachlicher Bildung legt die Universität Siegen besonderen wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden, um sie zu befähigen, aktiv an einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft zu partizipieren und sie verantwortungsvoll mitzugestalten.