Zu Ehren von Prof. Dr. Hans Jörg Deiseroth fand ein Festkolloquium am Department Chemie und Biologie statt. Der Wissenschaftler war über Jahrzehnte auch hochschulpolitisch an der Universität Siegen engagiert. Bis 2023 war er Mitglied im Hochschulrat.
Der Chemiker Prof. Dr. Hans Jörg Deiseroth blickt auf eine lange aktive Zeit zurück: als Forscher und Lehrer, Doktorvater und Fachautor, Prodekan, Dekan, Prorektor, Senatsmitglied und Mitglied des Hochschulrats der Universität Siegen. Ein aktiver, interessierter und stets engagierter Wissenschaftler, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Er wurde in seinen vielen Ämtern für seine „kritische aber stets wohlwollende Grundhaltung“ (in den Worten des Vorsitzenden der GDCh-Ortsgruppe) sehr geschätzt. Ihm zu Ehren lud die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zu einem Festkolloquium an der Universität Siegen ein. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen kamen, um Prof. Deiseroth zu gratulieren und um über Themen der anorganischen Chemie zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Kolloquiums standen neuartige Materialkombinationen und die Rückgewinnung kritischer anorganischer Ressourcen („From Novel Material Combinations to the Recovery of Critical Inorganic Resources“). Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Klaus Müller-Buschbaum von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dessen Vater war der Doktorvater von Hans Jörg Deiseroth, so dass auch eine persönliche Beziehung besteht.
Prof. Deiseroth studierte von 1964 bis 1970 Chemie in Gießen und Kiel. Von 1985 bis 1991 war er Professor für Anorganische Chemie an der Universität Siegen, danach ging er für drei Jahre an die Universität Stuttgart auf eine Professur Anorganische Festkörperchemie. 1995 kehrte er an die Universität Siegen auf einen Lehrstuhl für Anorganische Chemie zurück, war Prodekan und Dekan des Fachbereichs Chemie sowie von 1998 bis 2002 Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Prof. Deiseroth war von 1999 bis 2008 Fachgutachter der DFG für Anorganische Chemie und von 2004 bis 2008 Sprecher des Fachkollegiums Chemische Festkörperforschung. Er war außerdem Mitglied des Fachbeirats des „Max-Planck-Instituts für Chemische Physik fester Stoffe“.
Prof. Deiseroth wurde 2009 zum Mitglied des Hochschulrats ernannt und blieb auch nach seiner Emeritierung 2011 bis in das Jahr 2023 in dieser Funktion und begleitete und prägte die Hochschulentwicklung mit.