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Neue Kultur des Miteinanders

Sabine Nitz

Die Universität Siegen hatte zum Jahresempfang unter dem Motto „500 Tage im Amt“ von Rektorin Prof. Dr. Stefanie Reese eingeladen – um einen Blick zurück und nach vorn zu werfen. Über 400 Gäste aus Hochschule, Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft fanden sich zu diesem Anlass im Audimax ein. 

Jahresempfang 500 Tage im Amt

Ein neues Rektorat, eine neue Kanzlerin, eine neue Strategie. Seit 500 Tagen ist Prof. Dr. Stefanie Reese nun als Rektorin der Universität Siegen im Amt, und in dieser Zeit ist viel passiert. Der Jahresempfang im Audimax auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße war somit die Gelegenheit für einen Blick zurück und nach vorne. Aber auch Anlass zum Feiern, und so erwartete die Gäste ein abwechslungsreiches, unterhaltsames und informatives Programm, durch das Moderator Stefan Fuckert, Journalist und Absolvent der Universität Siegen, führte.

500 Tage – nach dieser Zeit ist Stefanie Reese längst nicht mehr „die Neue“, sondern konnte als Rektorin an der Universität Siegen Zeichen setzen und einen Weg einschlagen, der geprägt ist von Offenheit und Partizipation. Diese „neue Kultur des Miteinanders“ lobte auch Prof. Dr. Nikolaus Risch, der Vorsitzende des Hochschulrates, in seiner Begrüßungsrede. Dass man mit Stefanie Reese eine Rektorin habe, die wissenschaftliche Qualität und Managementfähigkeiten verbindet, sei ein großes Glück für die Universität Siegen. Der „externe Blick, den sie mitgebracht habe, tue der Universität gut, betonte Risch. Der Hochschulratsvorsitzende war es dann auch, der der Rektorin bei dieser Gelegenheit die Amtskette überreichen durfte. Die Insigne ist stilvoll, schön – und schwer. „Sie werden sie mit Ehre tragen“, so Risch.

NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte in ihrem Grußwort per Video, dass die 500 Tage erst der Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit seien. „Ich bin ein großer Fan von Südwestfalen, denn hier sind die Menschen zuverlässig und packen an, so wie Sie Frau Reese.“

In ihrer Ansprache betonte Rektorin Prof. Stefanie Reese, dass diese 500 Tage eine Zeit des Aufbaus gewesen sei. Das neue Rektoratsteam wurde formiert, Prorektorinnen und Prorektoren gewählt, damit Strukturen gestärkt und neue Akzente gesetzt. Dass Iris Litty als neue Kanzlerin dieses Team künftig verstärkt, freue sie sehr: „Frau Litty wurde im ersten Wahlgang gewählt, und das einstimmig – ein fantastisches Ergebnis.“

Inhaltlich sei ein Kernthema die Entwicklung der „Strategie 2025+“. Nun gehe es darum, zusammen mit den Fakultäten, den Hochschulgremien und Serviceeinrichtungen, mutig neue Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Organisation zu setzen. „Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam weitergehen – mit Mut, Offenheit und dem festen Willen, die Universität Siegen zu einer noch stärkeren, sichtbaren und zukunftsorientierten Universität zu machen“, sagte Prof. Reese.

In Forschung und Lehre müssten weiterhin Schwerpunkte mit Strahlkraft gesetzt werden, so die Rektorin. Der Exzellenzcluster-Antrag in der Teilchenphysik, Zukunftsprojekte wie „Circular E-Cars“, der „Next Energy Campus“ oder das bald bezugsfertige Forschungsgebäude INCYTE seien exemplarisch für den Innovationsgeist an der Universität Siegen. Im Wettbewerb um Studierende gehe es darum, auch in Zukunft an der Attraktivität des Studienangebots zu arbeiten. „Unser Ziel ist es, unsere Studierenden bestmöglich auf ihrem Bildungsweg zu begleiten und sie bei der Verwirklichung ihrer individuellen Ziele zu unterstützen“, erklärte Stefanie Reese.

Den Blick über die Region hinaus lenkte Prof. Dr. Manfred Curbach (TU Dresden), Träger des Deutschen Zukunftspreises 2016, mit seinem Festvortrag über „Das Neue Bauen. Notwendigkeit und Chance“. In einem großartigen Vortrag, der das Auditorium bis in die letzte Reihe fesselte, sprach er über den enormen Anteil des Bauwesens an den weltweiten Co2 Emissionen und die Dringlichkeit, nach Lösungen zu forschen. Im Gegensatz zu frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, wo moderne Bauwerke die Titelseiten von Zeitungen krönten, kämpfe die Forschung im Bauen heute mit einem Nischendasein. Nur 1,57 Prozent der Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft fließen in dieses wichtige Gebiet.

„Neuer Beton kann ein Retter sein“, so Curbach. Der Bauingenieur zeigte Beispiele von erfolgreichen Konstruktionen mit Carbonbeton, einem leichten, emissionsarmen Werkstoff, an dem er an der TU Dresden arbeitet. Das sei aber nur ein Mosaiksteinchen, betonte der Wissenschaftler. „Wir brauchen weitere, neue Ideen – und zwar dringend.“

Und wie begeistert man Studierende und potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Siegen oder vielmehr für die Region Südwestfalen? Diese Frage gab Moderator Fuckert in einer Podiumsdiskussion an Marketing-Professorin Dr. Hanna Schramm-Klein, Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke, Unternehmer Arndt G. Kirchhoff und Prof. Dr. Benjamin Butz, Leiter der Mikro- und Nanoanalytik, weiter.

Zuerst einmal indem man sich von Uralt-Klischees wie, dass es in Siegen immer regnet, verabschiede und die soziale und ökonomische Kraft der Region hervorhebe, waren sich alle einig. „Familien können hier gut leben“, so Nicole Reschke. Nicht nur wegen der schönen Landschaft, sondern auch weil es bezahlbaren Wohnraum gibt, gute Schulen und eine lebendige Vereinskultur. Das alles, so stimmte ihr Hanna Schramm-Klein bei, beschreibe Stabilität. „Das ist, was die meisten Menschen suchen, und das bietet die Region.“

Was die Universität betrifft, so punkte man mit Wettbewerbsfähigkeit und dem Ziel von Weltklasseniveau, sagte Prof. Butz. „Da sind wir auf einem guten Weg.“ Die vielen starken und innovativen Unternehmen der Region seien für die Universität wichtig. Umgekehrt sei die Forschung und die Absolventinnen und Absolventen für die Industrie von großer Bedeutung, unterstrich Kirchhoff. „Trotzdem müssen wir bei der Infrastruktur etwas machen“, mahnte er in Richtung Politik.

Nach dem offiziellen Programm, das von der Uni Big Band unter der Leitung von Martin Reuthner mitreißend musikalisch gestaltet wurde, gab es für die Gäste auch im Anschluss noch Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Diskussion.

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Erstellt am 16.05.2025 von Sabine Nitz, zuletzt geändert am 16.05.2025