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Zuhören und Angebote machen

Sabine Nitz

An der Universität Siegen gibt es Ersthelferinnen und Ersthelfer für mentale Gesundheit. Sie haben ein offenes Ohr für die Sorgen der anderen, unterstützen bei psychischen Problemen und vermitteln gegebenenfalls professionelle Hilfe. 

Maike Schramm und Sabine Tröster-Müller, die sich im Bereich der Ersten Hilfe für mentale Gesundheit engagieren.

Sabine Tröster-Müller (rechts) vom Arbeits- und Gesundheitsschutz der Uni Siegen und Maike Schramm, die an der Weiterbildung zur Ersthelferin für mentale Gesundheit teilgenommen hat.

Im Notfall kann Erste Hilfe entscheidend sein. Aber was ist, wenn man nicht körperlich, sondern psychisch akut Hilfe braucht? Dann versuchen Betroffene oft, sich ihre mentalen Belastungen nicht anmerken zu lassen – besonders nicht am Arbeitsplatz. „Es ist wichtig, an dem Ort, an dem die Menschen so viel Zeit verbringen, zu erkennen, wem es nicht gut geht. Wir haben uns dem angenommen und aktuell Ersthelferinnen und Ersthelfer für mentale Gesundheit (Mental Health First Aid MHFA) ausgebildet“, erklärt Sabine Tröster-Müller vom Arbeits- und Gesundheitsschutz der Uni Siegen. 

 

Mittlerweile haben die ersten 19 Uni-Beschäftigten eine entsprechende Weiterbildung abgeschlossen. Ihre Aufgabe? „Kolleginnen und Kollegen in Krisen und bei psychischen Problemen zu unterstützen und gegebenenfalls professionelle Hilfe zu vermitteln“, so Sabine Tröster-Müller. 

 

„Die psychische Gesundheit ist ein großes Thema, das der Universitäts-Leitung sehr am Herzen liegt“, betont Rektorin Prof. Dr. Stefanie Reese. Es sei bewundernswert, dass sich die Mitarbeitenden in diesem sensiblen Bereich engagieren.

 

Die Ersthelfer haben zunächst einmal ein offenes Ohr für die Sorgen der anderen. „Aber wir sollten auch aufmerksam sein in unserem Umfeld und einfühlsam auf diejenigen zugehen, bei denen wir den Eindruck haben, dass sie vielleicht Hilfe brauchen könnten“, sagt Maike Schramm. Als Mitarbeiterin der Verwaltung und Kontaktperson für das Betriebliche Eingliederungsmanagement gehört sie zu den neuen Ersthelfern für mentale Gesundheit, die an einer entsprechenden Online-Schulung teilgenommen haben. Man sei damit auf die Aufgabe vorbereitet worden, habe aber natürlich keine therapeutische Ausbildung, betont Maike Schramm. Es gehe vor allem darum, Anzeichen bei anderen wahrzunehmen, die deutlich machen: Da hat jemand Probleme.

 

„Wie sucht man dann das Gespräch, ohne übergriffig zu wirken?“, beschreibt Maximilian Eller eine zentrale Frage der mentalen Ersthelfer. Er selbst ist bei der Zentralen Studienberatung (Talentscouting) an der Uni Siegen tätig, und viele Themen der Weiterbildung waren ihm durch sein Studium der Erziehungswissenschaft durchaus vertraut. „Aber das ist für mich auch eine neue Rolle“, so Eller. „Als mentale Ersthelfer sind wir in erster Linie vermittelnde Zuhörerinnen und Zuhörer.“ Man könne Angebote aufzeigen, egal ob jemand gerade mit einem einschneidenden Erlebnis zu kämpfen habe oder eine zu große psychische Belastung empfinde.

„Wir bieten Unterstützung an, eine Art geschützten Raum im dienstlichen Umfeld, wo man eigentlich immer versucht zu funktionieren, auch wenn es einem schlecht geht“, betont Eller. Es sei wichtig den Kolleginnen und Kollegen zu signalisieren: Da interessiert sich jemand dafür, wie es mir geht. Die Universität als Arbeitgeberin mache mit dem Angebot auch deutlich, dass psychische Probleme nicht ausklammert werden dürfen. „Hier arbeiten Menschen. Manchmal mit körperlichen, manchmal mit seelischen Problemen“, sagt Eller. „Über alles muss man sprechen dürfen.“ Er, Maike Schramm, Sabine Tröster-Müller und die anderen Ersthelfer stehen dafür bereit. Wer eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner sucht, meldet sich bei Sabine Tröster-Müller zur weiteren Vermittlung.

Alle Ersthelfer unterliegen der Schweigepflicht und alle Gespräche sind absolut vertraulich. 

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