Univ.-Prof. Dr. Ulrich Riegel
Katholische Theologie - Praktische Theologie und Religionspädagogik - Professor*in
Büroadresse
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Prof. Dr. Ulrich Riegel
Geboren 1966 in Ochsenfurt (Unterfranken). Studium Katholische Theologie (Diplom) und Mathematik/Katholische Theologie (Lehramt Gymnasium) an der Julius-Maximilians Universität, Würzburg, und der Gregoriana, Rom. Referendariat am Wirsberg-Gymnasium, Würzburg, und am Theresien-Gymnasium, Ansbach. Stipendiat im Graduiertenkolleg "Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" an der Julius-Maximilians Universität, Würzburg (1998-2000). Promotion am Lehrstuhl für Religionspädagogik, Würzburg (2003). Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat am Lehrstuhl für Religionspädagogik, Würzburg (2000-2008). Seit Dezember 2008 Professor für Praktische Theologie/Religionspädagogik an der Universität Siegen. Von April 2010 bis Mai 2014 Vorsitzender des ZLB-Bereichs Bildungsforschung an der Universität Siegen. Von 2013 bis 2017 Coordinator der EARLI-SIG 19 "Religious and Spiritual Education". Seit Januar 2017 Co-Sprecher der AKRK-Sektion Didaktik, seit 1.Mai 2023 Mitglied im Beirat des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Jena und seit 2024 Mitglied im DFG-Fachkollegium 1.21 "Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung".
Mitgliedschaft in akademischen Netzwerken:
Arbeitsgemeinschaft katholischer ReligionspädagogInnen und KatechetInnen (AKRK)
International Society of Empirical Research in Theology (ISERT)
International Academy of Practical Theology (IAPT)
European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI)
Der zentrale Forschungsgegenstand Praktischer Theologie ist gelebte Religion. Sie untersucht, wie sich religiöse Überzeugungen im Denken und Handeln von Menschen und Institutionen ausdrücken und wie das Denken und Handeln von Menschen und Institutionen religiöse Überzeugungen hervorbringt. Sie verwendet dabei einen „diskursiven Religionsbegriff“ (Joachim Matthes). Demnach ereignet sich die religiöse Praxis eines Individuums (oder einer Institution) im Horizont vorfindlicher religiöser Traditionen (und u.U. alternativer Weltanschauungen), bleibt dabei aber der jeweiligen biographischen und gesellschaftlichen Situation verpflichtet, in der sie sich ereignet.
Innerhalb dieses Selbstverständnisses erforscht die Religionspädagogik Prozesse religiösen Lehrens und Lernens unter den Bedingungen einer modernen Gesellschaft. Sie fragt danach, wie Menschen Zeugnisse religiöser Tradition wahrnehmen und wie religiöse Überzeugungen unter den Rationalitätsbedingungen westlicher Gesellschaften kommuniziert werden können. Dazu bedient sich die Siegener Professur eines empirischen Ansatzes, indem sie ihre Daten mit den Methoden der empirischen Sozialforschung erhebt.
Digitale Repräsentationen von Sakralbauten und digitale Sakralraumpädagogik
Projektteam
Mirjam Zimmermann & Ulrich Riegel
Problemkontext
Im Kontext religiöser Bildung ist die Beschäftigung mit Sakralbauten der verschiedenen Religionen elementar. Insbesondere der realen Begegnung mit einem Zeugnis authentischer, gelebter Religiosität, wie sie sich in diesen Bauten niederschlägt, wird ein großes Potential für interreligiöse Begegnung und religiöses Lernen zugeschrieben. Dies ist an vielen universitären Standorten aber nur in zeit- und kostenintensiven Exkursionen möglich. Digitale Repräsentationen dieser Sakralbauten könnten hier eine Abhilfe schaffen. Vorliegende Repräsentationen von Synagogen, Moscheen und Tempeln orientieren sich aber bestenfalls an touristischen Interessen. In der Folge sind die wenigen digital besuchbaren Sakralräume zwar virtuell begehbar, nicht aber didaktisch so aufbereitet, dass ein Lernen über die reine Beobachtung hinaus möglich ist. Es bedarf somit digitaler Repräsentationen von Sakralbauten, die sakralraumpädagogischen Prinzipien genügen.
Diese Bilanz erweist sich als ambivalent. Auf der einen Seite ist es angesichts der heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten vergleichsweise leicht möglich, Sakralräume zu digitalisieren und mit Lerntools zu gestalten. Welche Tools gewählt werden und wie sie in den virtuellen Begehungen eingesetzt werden, kann aus vorliegenden didaktischen Konzepten der Sakralraumpädagogik abgeleitet werden. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob und wie die Prinzipien und Aufgabenstellungen dieser, die sich in der Begegnung im realen Raum bewährt haben, ihre Wirkung auch im virtuellen Raum entfalten. Insbesondere die auratische Dimension solcher Begegnungen könnte sich im virtuellen Raum als herausfordernd erweisen.
Projektziel
Das vorliegende Projekt stellt sich diesen Herausforderungen auf hochschuldidaktischer Ebene. Es bietet angehenden Religionslehrpersonen die technischen und konzeptuellen Voraussetzungen, einen Sakralraum zu digitalisieren und anhand sakralraumpädagogischer Prinzipien in eine virtuelle Lernumgebung zu transformieren. Im Sinn des forschenden Lernens begegnen die Studierenden dabei den besonderen Herausforderungen einer digitalen Sakralraumpädagogik, insofern sie bewährte Methoden und Aufgaben der realen Sakralraumpädagogik in den virtuellen Raum hinein übertragen, testen und ggf. anpassen. Damit strebt das beantragte Projekt die folgenden primären Ziele an:
- Bereitstellung der Hard- und Software zur Digitalisierung von Sakralräumen
- Entwicklung eines Seminarkonzepts zur Professionalisierung angehender Religionslehrpersonen im Rahmen digitaler Sakralraumpädagogik
Beide Ziele definieren die Nachhaltigkeit des Projekts, denn sie ermöglichen es, das entwickelte Seminar auf Zukunft hin anzubieten. Gleichzeitig führen sie zur Verwirklichung der folgenden sekundären Ziele des Projekts:
- Entwicklung von Prinzipien und Lernwegen einer digitalen Sakralraumpädagogik
- Aufbau eines Grundstocks digitaler Repräsentationen von Sakralräumen der verschiedenen religiösen Traditionen
Methode
Bei der Produktion der digitalen Repräsentationen greift das Projekt auf die beiden hochschuldidaktischen Konzepte a) der Communities of Practice (CoP) und b) der Design-Research zurück.
Zeitgemäße interreligiöse Bildung erfolgt in der Begegnung mit den Zeugnissen und Menschen anderer Religionen, denn erst in Austausch mit authentischen Äußerungen der fremdreligiösen Positionen und Erfahrungen kann die Perspektive der anderen Religion in deren Eigensinn erfasst werden. Dann muss aber bereits die Produktion und Auswahl einschlägigen didaktischen Materials und das Arrangement entsprechender Lerngelegenheiten in der Auseinandersetzung mit solchen authentischen Äußerungen erfolgen. CoPs schaffen derartige Erfahrungsräume, denn sie führen die relevanten Personen eines konkreten Praxisfeldes zusammen und ermöglichen eine gemeinsame Reflexion dieses Feldes. Im Projekt werden deshalb Studierende auf Lehramt Religion, Experten der Kirchenpädagogik und Vertreter:innen des Judentums, des Islam und des Hinduismus bzw. Buddhismus zusammengebracht, um gemeinsam zu besprechen, wie eine digitale Repräsentation der jeweiligen Sakralräume sowohl authentische Perspektiven der zugehörigen Spiritualität zugänglich macht als auch sakralraumpädagogischen Prinzipien genügt.
Design-Research erlaubt die Produktion didaktischen Materials unter ständiger Evaluation nach rigorosen, wissenschaftlich anerkannten Standards. Im Projekt werden die Studierenden durch die Produktion digitaler Repräsentationen von Sakralräumen deshalb nicht nur mit den Prinzipien der Sakralraumpädagogik vertraut, sondern reflektieren die Produktionsprozesse selbst und werden damit zu einer Meta-Perspektive auf die Möglichkeiten und Grenzen religiösen Lernens anhand digitaler Artefakte befähigt. Letzteres ist eine zentrale Kompetenz der Lehrer:innenprofessionalisierung.
Bedeutung des Projekts
Das Projekt will zukünftige Religionslehrpersonen durch die Produktion von digitalen Repräsentationen von Sakralräumen anderer Religionen dazu befähigen, sakralraum-pädagogischen Prinzipien genügende Begegnungen mit den Kulträumen dieser Religionen im Rahmen digitaler Bildungsangebote im Religionsunterricht zu arrangieren.
Der Ansatz des Projekts ist in vielfacher Hinsicht skalierbar. Erstens ist es in allen Bildungsgängen für Lehramt Religion einsetzbar. Zweitens kann es in der Lehre verstetigt werden, denn die Plattform für die Repräsentationen ist beliebt ergänzbar. Drittens erlaubt das Projekt Kooperationen mit anderen Fachdidaktiken, sofern diese (Sakral-)räume als Lerngegenstand beinhalten (z. B. Kunst, Geographie etc.). Viertens kann das Projekt international erweitert werden. Außerdem stehen die digitalen Sakralräume auch für Schulen zur Verfügung, die sich im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichts auch mit Sakralräumen beschäftigen und diese gerne (digital) besuchen.
Produkte
- Datenbank vorliegender digitaler Repräsentationen von Sakralräumen (im Aufbau)
- Siegener Lernumgebungen in digitalen Sakralräumen:
Finanzierung
Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre (2023)
Publikationen
Riegel, Ulrich & Helbling, Dominik (2021): Religiöses Lernen an außerschulischen Lernorten. In: Ulrich Kropac und Ulrich Riegel (Hg.): Handbuch Religionsdidaktik (S. 332–338). Stuttgart: Kohlhammer.
Riegel, Ulrich & Kindermann, Katharina (2017): Field trips to the church. Theoretical framework, empirical findings, didactic perspectives. Münster, New York: Waxmann.
Zimmermann, Mirjam (2005): Kirchenraum – ein „heiliger Raum“? Der „Mythos“ von der Heiligkeit des Kirchenraums – Versuch einer phänomenologischen Annäherung. In: Zeitschrift für Gottesdienst und Predigt (ZGP) 23/2, 27–31.
Zimmermann, Mirjam (2004): Kirchenpädagogik – eine Handreichung für die Grundschule. In: Bausteine Religion 1, 1–14.
Analytische Theologie und Laientheologie (ATvsLT)
Das Projekt arbeitet charakteristische Familienähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den formallogischen Konstruktionen analytischer Theologie und den theologischen Konstruktionen gläubiger Menschen ohne theologische Bildung am Beispiel der Auseinandersetzung mit dem Tod Jesu am Kreuz heraus.
Projektteam
Universität Würzburg: Johannes Grössl & Johannes Kronau
Universität Siegen: Ulrich Riegel & Winnie-Lotta Weghaus
Problemkontext
Analytische Theologie und Laientheologie gelten allgemein als miteinander unvereinbar, weil die streng formale Logik der Ersteren für Laien unverständlich bleibt und die narrative Logik der Zweiteren die ana-lytisch-theologischen Standards unterläuft. Gleichwohl liegt es nahe, dass inhaltliche Deutungen, die in der Analytischen Theologie vertreten werden, auch von Laientheologen formuliert werden. Außerdem scheint es in der jüngeren Analytischen Theologie eine Hinwendung zur Erste-Personen-Perspektive zu geben, wie sie für Laientheologie typisch ist.
Fragestellung
Das Projekt fragt, welche charakteristischen Familienähnlichkeiten und Unterschiede es zwischen den Theorien analytischer Theologie und den Deutungen gläubiger Menschen ohne theologische Bildung hinsichtlich des Todes Jesu am Kreuz gibt.
Methode
Um die Forschungsfrage zu beantworten, untersucht das Projekt
- die analytisch-theologische Debatte zum Kreuzestod Jesu mit Hilfe der Diskursanalyse und
- erhebt auf der Grundlage von Gruppendiskussionen, in denen sich gläubige Menschen mit dem Kreuzestod Jesu unterhalten, typische Deutungsmuster von Laien mit Hilfe der Dokumentarischen Methode.
- Beide Befunde werden dann anhand der Qualitative Comparative Analysis auf charakteristische Familienähnlichkeiten und Unterschiede untersucht.
Bedeutung des Projekts
Das Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die Familienähnlichkeiten und Unterschiede zwischen einer dezidiert formalen Form theologischer Rationalität und dem alltäglichen Denken theologisch formal nicht gebildeter Laien zu rekonstruieren. Im bisherigen Diskurs werden beide als sich gegenseitig ausschließende Idealtypen verhandelt: Auf der einen Seite die streng rationalistische Analytische Theologie und auf der anderen Seite die narrativen Konstruktionen theologischer Laien. Im Projekt sollen beide Idealtypen dekonstruiert und die dahinterliegenden Diskurse in ihrer gegenseitigen Bezogenheit rekonstruiert werden. Erste Befunde deuten an, dass sich in analytisch-theologischen Argumentationen auch narrative Elemente finden lassen und Laien Begriffe verwenden, die auch in analytisch-theologischen Texten verhandelt werden. Abhängig vom konkreten Befund kann das Verhältnis beider theologischer Diskurse neu bestimmt werden.
Finanzierung
Das Projekt wird finanziell unterstützt von der Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Publikationen
Grössl J. & Riegel U. (Hg.): Die Bedeutung von Gläubigen für die Theologie, Stuttgart: Kohlhammer 2023.
Erfahrungen mit und Effekte des konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen (Eval_KoKoRU_NRW)
Das Projekt evaluiert den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen. Dazu misst es die Effekte dieser Organisationsform konfessionellen Religionsunterrichts und erhebt die Erfahrungen mit ihr in einem Mixed-Methods-Design.
Projektteam
Evangelische Theologie: Mirjam Zimmermann & Benedict Totsche & Malte Brügge-Feldhake
Katholische Theologie: Ulrich Riegel & Oliver Hohenschue & Daniel Engel
Problemkontext
Der Religionsunterricht in Deutschland ist gemäß Art. 7 Abs. 3 GG ein ordentliches Unterrichtsfach, das in konfessioneller Gebundenheit zu erteilen ist, wenn auch schon lange das Bemühen erkennbar, dass dieser „im ökumenischen Geist erteilt wird“. Angesichts der sozio-demographischen Entwicklung steht diese Form des Unterrichts jedoch stark unter Druck. Mit dem Konzept eines konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts wird versucht, die konfessionelle Gebundenheit des Fachs in konfessioneller Zusammenarbeit zu verwirklichen. Ziel dieses Konzepts ist es, in der Auseinandersetzung mit der anderen christlichen Konfession das Besondere der eigenen Konfession zu entdecken, einen eigenen religiösen Standpunkt zu entwickeln und einen respektvollen Umgang mit Menschen anderer religiöser Haltung einzuüben.
Mit dem Schuljahr 2018/19 können Schulen auch in Nordrhein-Westfalen (NRW), in denen Religionsunterricht beider Bekenntnisse eingerichtet ist einen konfessionell-kooperativen Religionsunterricht beantragen. Um den konfessionellen Charakter beider beteiligter Konfessionen zu gewährleisten, ist dazu ein fachdidaktisches und methodisches Konzept zu erstellen, das die konfessionsverbindenden und konfessionsspezifischen Themen aus beiden Lehrplänen abbildet und in einen schlüssigen Jahresplan integriert. Außerdem ist ein unterjähriger Wechsel der Lehrperson verpflichtend vorgeschrieben, damit die Schülerinnen und Schüler die Perspektive beider Konfessionen in authentischer Sprache kennenlernen und reflektieren können. Gemeinsame verpflichtende kirchliche Fortbildungsveranstaltungen werden hierbei als Gelingensbedingung für die hochwertige Qualität des Unterrichts formuliert. Mit diesen Rahmenvorgaben setzt das für NRW gültige Konzept relativ starke Standards, um den konfessionellen Charakter des Fachs und konfessionell-kooperatives Lernen zu gewährleisten.
Teilprojekt 1: Evaluation des kokoRU in NRW
Angesichts des eigenständigen Charakters des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts in NRW liegt es nahe, diese spezifische Form zu evaluieren. Das vorliegende erste Teilprojekt erfasst sowohl die Lerneffekte des Unterrichts als auch die Erfahrungen mit ihm, und zwar bei allen Beteiligten, d.h. den Schülerinnen und Schülern, den Lehrpersonen, den Schulleitungen und den Eltern. Damit beantwortet das Teilprojekt die folgenden Forschungsfragen
- Welche Lerneffekte ergeben sich bei den Schülerinnen und Schülern hinsichtlich Wissen über und Einstellung zu beiden christlichen Konfessionen sowie ihrer konfessionellen Identität innerhalb eines Schuljahres und welche Erfahrungen machen sie mit dem Unterrichtsgeschehen (z.B. Organisationsform, Positionalität der Lehrpersonen)?
- Wie beurteilen die Lehrpersonen die Vorbereitung und Durchführung der konfessionellen Kooperation an ihrer Schule, welche Erfahrungen berichten sie z.B. bzgl. ihrer Qualifikation für das neue Modell und welche Verbesserungsvorschläge haben sie?
- Wie beurteilen die Schulleitungen die Umsetzung der konfessionellen Kooperation an ihrer Schule, welche Erfahrungen haben sie bzgl. institutioneller Unterstützung von außen und wo sehen sie Optimierungspotential?
- Wie schätzen die Eltern den konfessionell-kooperativen Unterricht ihres Kindes ein, welche Erfahrungen können sie berichten und wo sehen sie Potential für Verbesserungen?
Methode
Angesichts der Komplexität des Projekts wird ein Mixed-Methods-Design gewählt, in dem sich quantitative und qualitative Verfahren ergänzen. Lerneffekte des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts werden in einem non-equivalent group design mit Prä- und Post-Test erhoben. Die Einschätzung dieser Organisationsform durch die Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Schulleitungen und Eltern geschieht mittels Fragebögen.Schließlich werden die Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge der Lehrpersonen durch Gruppendiskussionen erfasst, welche inhaltsanalytisch ausgewertet werden.
Details zu den Fragebögen finden Sie hier:
- Fragebögen an die Schülerinnen und Schüler
- Fragbogen an die Lehrpersonen, die kokoRU erteilen
- Fragebogen an die Eltern
Bedeutung des Projekts
Das Projekt stellt zu einem Thema, das gegenwärtig stark in der Religionspädagogik diskutiert wird und bei dem bei kirchlichen und staatlichen Verantwortlichen ein gewisser Handlungsdruck vorliegt, seriöse empirische Befunde zur Verfügung. Die Anlage des Projekts ist dabei so breit, dass ein umfassender Blick auf ein konkretes Modell konfessioneller Kooperation möglich ist. Außerdem bietet das Projekt zum ersten Mal Einblick in die Lerneffekte des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts, die im Rahmen eines psychometrisch anspruchsvollen Designs erfasst werden. Die Befunde des Projekts sind nicht nur geeignet, den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in NRW weiterzuentwickeln, sondern tragen auch dazu bei, dass die religionsdidaktische Diskussion um diese Form des Religionsunterrichts stärker evidenzbasiert geführt werden kann.
Finanzierung
Evangelisches Büro NRW & Katholisches Büro NRW
Teilprojekt 2: Test der kognitiven und affektiven Effekte des kokoRU
Die Evaluation des kokoRU in NRW konnte zeigen, dass dieses Fach bei nahezu allen Akteuren beliebt ist und im Wesentlichen gemäß der vorgegebenen Standards erteilt wird. Auch die in der Evaluation erfassten Lerneffekte liegen im Erwartungshorizont, konnten wegen des Ausfalls der Vergleichsgruppe in der sog. Corona-Pandemie nicht methodologisch sauber erfasst werden. Das zweite Teilprojekt schließt diese Lücke, in dem es nach den kognitiven und affektiven Effekten dieser Organisationsform konfessionellen Religionsunterrichts fragt. Damit beantwortet das Projekt die folgenden Forschungsfragen
- Welche kognitiven und affektiven Effekte bewirken Unterrichtseinheiten bei den Schüler:innen, die den didaktischen Prinzipien des kokoRU folgen und im konfessionell-gemischten Lernsetting des kokoRU stattfinden?
- Macht es einen Unterschied, ob sich diese Lerngelegenheiten eher an den konfessionellen Unterschieden oder an konfessionellen Gemeinsamkeiten ausrichten?
- Wie unterscheiden sich besagte Effekte von denjenigen einer entsprechenden Unterrichtseinheit im didaktischen und organisatorischen Rahmen des herkömmlichen konfessionellen Religionsunterrichts?
Methode
Teilprojekt 2 orientiert sich am Forschungsdesign des Cluster Randomized Controlled Trials. In einem Prä-Test werden die Ausgangsbedingungen der Unterrichtseinheit erfasst, in einem Post-Test deren Effekte. Die Unterrichtseinheit selbst umfasst acht Stunden, in denen die zentralen Charakteristika des evangelischen und des römisch-katholischen Glaubens thematisiert werden. Dabei sind alle Stunden narrativ gerahmt, um die lebensweltliche Distanz vieler Schüler:innen zu einem gelebten Glauben zu überwinden.
Die Unterrichtseinheit liegt in drei Versionen vor. Experimentalgruppe I durchläuft die Unterrichtseinheit mit Arbeitsaufträgen, die sich vor allem an den Gemeinsamkeiten beider Konfessionen orientiert. Experimentalgruppe II durchläuft die Unterrichtseinheit mit Arbeitsaufträgen, die sich vor allem an den Unterschieden beider Konfessionen orientiert. Dann werden zwei Kontrollgruppen gebildet, eine aus dem evangelischen Religionsunterricht und eine aus dem katholischen Religionsunterricht. Auch sie durchlaufen besagte Unterrichtseinheit, wobei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede gleichmäßig verteilt sind. Eine dritte Kontrollgruppe besteht aus Lerngruppen des kokoRU, die besagte Unterrichtseinheit NICHT durchlaufen.
Bedeutung des Projekts
Bislang wurde noch nicht getestet, ob sich die Lerneffekte des kokoRU tatsächlich diesem spezifischen didaktischen Setting verdanken. Theoretisch könnte es auch so sein, dass es die Lerneinheit ist und nicht das didaktische Setting, das besagte Effekte hervorbringt. Diese Forschungslücke schließt das dritte Teilprojekt.
Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Teilprojekt 3: Fallstudie zur Rolle muslimischer Schüler:innen im kokoRU
Normalerweise werden auch in den Lerngruppen des kokoRU Schüler:innen sitzen, die keiner der beiden Konfessionen angehören. Das vorliegende Unterrichtsmaterial zum kokoRU betont aber dezidiert die Gemeinsamkeiten und Eigenheiten der beiden großen christlichen Konfessionen. Inhaltliche Angebote, die sich an Schüler:innen ohne Bezug zu einer der beiden Konfessionen richten, finden sich in dieser Organisationsform des Religionsunterrichts bislang kaum. Das dritte Teilprojekt nimmt dieses Desiderat auf und fragt in einer Fallstudie, wie muslimische Schüler:innen den kokoRU erleben. Damit beantwortet das Projekt die folgende Forschungsfrage:
- Wie erleben muslimische Schüler:innen den kokoRU?
Methode
Teilprojekt 3 erhebt seine Daten im Rahmen einer Gruppendiskussion mit muslimischen Schüler:innen, die sich an eine Unterrichtsreihe zu den Charakteristika und Eigenheiten des evangelischen und des katholischen Glaubens anschließt. In dieser Diskussion sind die Schüler:innen eingeladen, ihr Erleben der Unterrichtseinheit zu besprechen und zu überlegen, wie sie sich als muslimische Schüler:innen während dieser Einheit gefühlt haben. Die Auswertung dieser Diskussion erfolgt mittels Dokumentarischer Methode.
Bedeutung des Projekts
Es handelt sich bei diesem Teilprojekt um eine Fallstudie. Es können also keine repräsentativen Befunde erwartet werden. Dennoch adressiert das Projekt eine Forschungslücke, denn bislang liegen nur wenige Einsichten zu besagter Problematik vor.
Finanzierung
Eigenmittel
Publikationen
Malte Brügge-Feldhake, Ulrich Riegel & Mirjam Zimmermann (2024). Didactical model to promote perspective taking, in: British Journal of Religious Education (https://doi.org/10.1080/01416200.2024.2374163)
Ulrich Riegel, Benedict Totsche, Mirjam Zimmermann & Steffi Fabricius (2024). Religionsdidaktische Fortbildungen. Der exemplarische Fall der Fortbildungen zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen, in: Religionspädagogische Beiträge. Journal for Religion in Education (2024) (https://doi.org/10.20377/rpb-276)
Ulrich Riegel & Mirjam Zimmermann (2022). Evaluation des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts in Nordrhein-Westfalen, Stuttgart: Kohlhammer.
Steffi Fabricius, Ulrich Riegel, Mirjam Zimmermann & Benedict Totsche (2022). Between Fight and Theatrical Performance: Conceputal Metaphors of Positionality in Communication about Cooperative Religious Education in Germany. In: Religious Education (https://doi.org/10.1080/00344087.2022.2070375)
Mirjam Zimmermann & Ulrich Riegel (2022). Befunde zum Lernen und Lerneffekt im konfessionell-kooperativen Religionsunterricht. In: Religionspädagogische Beiträge 45(2), 89-105.
Ulrich Riegel & Friedrich Schweitzer (2022). Konfessionell-kooperativen Religionsunterricht empirisch erforschen. Eine Bilanz zu vorfindlichen Designs, Methoden und Instrumenten. In: Religionspädagogische Beiträge 45(2), 107-120.
Oliver Hohenschue, Ulrich Riegel & Mirjam Zimmermann (2022). Heterogeneity in Religious Commitment and its Predictors. In: Religions 13(2), 139.
Ulrich Riegel, Benedict Totsche, Mirjam Zimmermann & Steffi Fabricius (2021). Organisatorische Aspekte der Einführung von konfessionell-kooperativem Religionsunterricht in NRW, in: Theo-Web. Zeitschrift für Religionspädagogik 20(2), 196-215.
Mirjam Zimmermann, Ulrich Riegel, Steffi Fabricius & Benedict Totsche (2021). Die Wahrnehmung der Religiosität von Kindern und Jugendlichen im konfessionell-kooperativen Religionsunterricht NRWs durch die Lehrpersonen, in: Österreichissches Religionspädagogisches Forum 29(2), 103-121 (https://doi.org/10.25364/10.29:2021.2.6)
Mirjam Zimmermann, Ulrich Riegel, Benedict Totsche & Steffi Fabricius (2021), Standpunktfähigkeit und Perspektivenwechsel als Anforderungen an die Lehrpseron im konfessionell-kooperativen Lernsetting aus der Sicht von betroffenen Religionslehrkräften, in: Religionspädagogische Beiträge 44/1 (https://doi.org/10.20377/rpb-93).
Ulrich Riegel, Mirjam Zimmermann & Oliver Hohenschue (2020), German Principals' Attitude towards the Form of Religious Education at State Schools, in: Journal of Religious Education 68(3), 397-408.
Ulrich Riegel & Mirjam Zimmermann (2020), Das Thema Abendmahl/Eucharistie als Prüfstein konfessionell-kooperativer Unterrichtsarrangements, in: Kerygma und Dogma. Zeitschrift für theologische Forschung und kirchliche Lehre 66(2), 173-191.
Working Papers
Working Paper 1: Forschungsbericht zur Befragung der Schulleitungen
Working Paper 2: Forschungsbericht zur Befragung der Eltern
Working Paper 3: Forschungsbericht zur Befragung der Lehrpersonen
Working Paper 4: Forschungsbericht zur Befragung der Schülerinnen und Schülern
Aktuelles
Wie im Januar diesen Jahres in unseren Schreiben an Sie, liebe Eltern, versprochen, haben wir für jeweils 3 eingegangene Fragebögen einen Baum bei „Plant-for-the-planet“ gepflanzt. Insgesamt konnten durch Ihre Unterstützung 336 Bäume gepflanzt werden, ein herzliches Dankeschön dafür!
Wichtigste Artikel der letzten drei Jahre:
- Beyond Fragmentation in Subject Didactics and Curriculum Studies: Consensus and Contention in Research Designs [with M. Rothgangel], in: Journal for Curriculum Studies 2025 (https://doi.org/10.1080/00220272.2025.2562531)
- Organised and personal worldviews revisited. Advancing a concept for religious and worldview education [with: M. Ubani], in: British Journal of Religious Education 2025, 1-13 (https://doi.org/10.1080/01416200.2025.2539503)
- Perceived Discrimination and Religiosity Among Young Refugees in Germany. Insights from a Longitudinal Study [with: D. Engel, M. Penthin & M. Pirner], in: Journal of Empirical Theology 38(2025), 112-140 (https://doi.org.10.1163/15709256-20240025).
- Die Praxis des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts. Eine Bilanz vorliegender empirischer Erkenntnisse [mit M. Zimmermann], in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 76(2024)4, 345-355 (doi.org/10.1515/zpt-2024-2038).
- Measuring Muslim Lifestyle Using a Halal Scale [with Daniel Engel, Marcus Penthin, and Manfred L. Pirner]; Religions 15(2024)11: 1346. https://doi.org/10.3390/rel15111346.
- Didactical model to promote perspective taking [with M. Brügge-Feldhake & M. Zimmermann]:, British Journal of Religious Education (2024) (https://doi.org/10.1080/01416200.2024.2374163)
- Religion as a Resource? The Impact of Religiosity on the Sense of Purpose in Life of Young Muslim Refugees in Germany [with D. Engel, M.L. Pirner & M. Penthin], in: Refuge. Canadian Journal on Refugees 40(2014)1, (https://doi.org/10.25071/1920-7336.41258)
- World Views and Religious Education. Modelling a Fairly New Relationship, in: Horyzonty Polityki/Horizons of Politics 14(2024)49, 193-212 (https://doi.org/10.35765/HP.2539)
- The impact of institutional context on research in religious education: results from an international comparative study [with M.Rothgangel], in: Journal of Religious Education 2023 (https://doi.org/10.1007/s40839-023-00202-3).
- Covid-19, Meaning and Mental Health in Higher Education: An International Comparison [with H. Schildermann, J. Kregting & A. Unser], in: Journal of Empirical Theology 36(2023), 1-25 (https://doi.org.1163/15709256-20231143)
- Theologie im psychologischen Gewand? Der Creditionen-Ansatz im Horizont (religions-)psychologischer Ansätze, Konzepte und Begründungslogiken [mit S. Forstmeier], in: Theo-Web. Zeitschrift für Religionspädagogik 22(2023)1, 63-82 (https://doi.org/10.23770/tw0288).
- Religion and Attitude towards Sustainability, in: Journal of Empirical Theology36(2023)1, 1-15 (https://doi.org/10.1163/15709256-20231140).
Ausgewählte Bücher
- Fortgeschrittene Verfahren der quantitativ-empirischen Religionspädagogik. Eine anwendungsorientierte Einführung [mit A. Unser], Münster 2025.
- Warum sie gehen. Eine repräsentative Studie zu den Anlässen und Motiven hinter den Austritten aus der evangelischen Kirche von Westfalen und in Württemberg [mit. P. Jacobebbinghaus, F. Peters, H.-J. Federmann & G. Ottmar], Stuttgart 2024.
- Die alten Sprachen im kirchengeschichtlichen Proseminar. Eine empirische Untersuchung [mit B. Totsche], Stuttgart 2024.
- Der Umgang mit religiöser Vielfalt im katholischen Religionsunterricht [mit M. Gronover, M. Brügge-Feldhake, J. Hofmann & R. Boschki], Münster 2023.
- Grundlagen der quantitativ-empirischen Religionspädagogik. Eine anwendungsorientierte Einführung [mit A. Unser],Münster 2022.
- Das Wunderverständnis von Kindern und Jugendlichen. Theoretische Klärungen - empirische Befunde - didaktische Konsequenzen, Stuttgart 2021.
- Wie Religion in Zukunft unterrichten? Zum Konfessionsbezug des Religionsunterrichts von (über-)morgen, Stuttgart 2018.
- Field Trips to the Church. Theoretical Framework - Empirical Findings - Didactic Perspectives [with. K. Kindermann], Münster 2017.
- Gott und Gender. Eine empirisch-theologische Untersuchung nach Geschlechtsvorstellungen in Gotteskonzepten, Münster 2004.
- Religiöse Signaturen heute. Ein religionspädagogischer Beitrag zur empirischen Jugendforschung [mit H.-G. Ziebertz & B. Kalbheim], Freiburg/Gütersloh 2003.
Auswahl herausgegebener Bände und Zeitschriften
- Die Bedeutung von Gläubigen für die Theologie [hgg. mit J. Grössl], Stuttgart 2023.
- Handbuch Religionsdidaktik [hgg. mit U. Kropac], Stuttgart 2021
- Wirksamer Religions(kunde)unterricht [hgg. mit D. Helbling], Hohengehren 2021.
- The Cultural Bias of Religiosity: Concepts, Measurements, and Results from Non-Western Perspectives [ed. with S. Demmrich], Special Issue of the Journal of Empirical Theology 33(2020)1.
- Understanding Religion. Empirical Perspectives in Practical Theology [ed. with S. Heil, B. Kalbheim & A. Unser], Münster 2019.
- Kompetenzmodellierung und -messung in den Fachdidaktiken [hg. mit S. Schubert, G. Siebert-Ott & K. Macha], Münster 2015.
- Videobasierte Kompetenzforschung in den Fachdidaktiken [hg. mit K. Macha], Münster 2013.
- How Teachers in Europe Teach Religion. An International Empirical Study in 16 Countries [ed. with H.-G. Ziebertz, Münster 2009.
Umgang mit religiöser Heterogenität im konfessionellen Religionsunterricht
Eine triangulative Studie zum Status Quo vorfindlichen Unterrichts
Das Projekt erhebt und untersucht Subjektive Theorien zur religiösen Heterogenität von Religionslehrkräften und den Umgang mit religiöser Heterogenität im konfessionellen Religionsunterricht allgemeinbildender und berufsbildender Schulen.
Projektteam
Universität Tübingen: Reinhold Boschki, Matthias Gronover, Johannes Hammer (bis 31.12.2019) & David Ambiel (ab 1.4.2020)
Universität Siegen: Ulrich Riegel, Sarah Schlicht (bis 31.10.2019) & Malte Brügge genannt Feldhake (ab 1.4. 2020)
Publikationen
- Gronover M., Ambiel D., Riegel U., Brügge-Feldhake M., Jumpertz S., Krämer M. & Boschki R. (2022), Subjektive Theorien zu religiöser Vielfalt von katholischen Religionslehrkräften. Eine explorative Studie, in: Religionspädagogische Beiträge 45(2022)1, 45-56 (doi: 10.20377/rpb-160).
- Riegel U., Gronover M., Ambiel D., Brügge-Feldhake M., Jumpertz S., Krämer M. & Boschki R. (2021), Die Thematisierung religiöser Vielfalt im katholischen Religionsunterricht. Eine explorative Videostudie, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (online first am 25.11.2021: https://doi.org/10.1007/s11618-021-01061-0 ).
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Riegel U., Gronover M. & Boschki R. (2019), Religiöse Heterogenität als zentrale Dimension der Auseinandersetzung mit Religion im Unterricht, in: Kreutzer A., Meuser L., Novian M. & Schmidt K. (Hg.), Vielfalt zeigen. Religion, Konfession und Kultur in Vermittlung, Ostfildern, 17-32.
Austritts- und Verbleibemotive im Zusammenhang mit den christlichen Kirchen
Im Projekt wird untersucht, warum Menschen aus der Kirche austreten und was sie in der Kirche hält. Dabei kommen qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz.
Projektteam
Ulrich Riegel (Universität Siegen), Tobias Faix (CVJM-Hochschule Kassel), Fabian Peters, Georg Ottmar (beide EKiWü), Peter Jacobebbinghaus & Hansjörg Federmann (beide EKvW)
Publikationen
- Tobias Faix, Ulrich Riegel, Marie Jäckel (2022), The Process of Leaving the Church Revisited. A Replication on Ebertz' Study on Types of Church Leavers, in: International Journal of Practical Theology 26(2022)1, 75-92 (doi.org/10.1515/ijpt-2021-0041).
- Ulrich Riegel, Marie Jäckel & Tobias Faix (2022), Internal Conflicts Associated with Disaffiliation from the Roman Catholic Church, in: Journal of Empirical Theology 35(2022)1, 1-19 (doi:10.1163/15709256-20221428).
- Fabian Peters, Hansjörg Federmann, Peter Jacobebbinghaus, Georg Ottmar & Ulrich Riegel (2021), Anlässe und Motive des Kirchenaustritts. Eine Pilotstudie der evangelischen Landeskirchen in Württemberg und von Westfalen (Zwischenbericht), Working Paper.
- Ulrich Riegel & Tobias Faix (2019), Disaffiliation Motives as Indicator to Better Understand the Relationship between Religious Institutions and Individuals in Modern Western Society, in: Ulrich Riegel, et al. (Eds.), Understanding Religion. Empirical Perspectives in Practical Theology, Münster 2019, 179-193.
- Tobias Faix & Ulrich Riegel (2019), Eine Typologie evangelischer Mitgliedschaft. Eine empirische Unterschung zu Zufriedenheit und Engagement im Kontext von Kirchenaustritts- und -verbleibemotiven, in: Jahrbuch Sozialer Protestantismus 2019, 40-61.
- Ulrich Riegel, David Gutmann, Fabian Peters & Tobias Faix (2019), Does Church Tax Matter? The Influence of Church Tax on Leaving the Church, in: International Journal of Practical Theology 23(2019)2, 168-187 (https://doi.org/10.1515/ijpt-2018-0028).
- Ulrich Riegel & Tobias Faix (2018), The Relational Dimension of Disaffiliation. Thematic Analysis on the Relevance of Relationship in the Process of Leaving the Roman-Catholic Church, in: Journal of Empirical Theology 31 (2), 1-30.
- Ulrich Riegel & Tobias Faix (2018),Warum habt Ihr uns verlassen? Empirische Befunde zum Kirchenaustritt und mögliche pastorale Konsequenzen, in: Lebendige Seelsorge 69 (5), 306-312.
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Ulrich Riegel, Thomas Kröck & Tobias Faix (2018), Warum Menschen die katholische Kirche verlassen. Eine explorative Untersuchung zu Austrittsmotiven im Mixed-Methods Design, in: Etscheid-Stams M., Laudage-Kleeberg R. & Rünker T. (Hg.), Kirchenaustritt oder nicht - wie Kirche sich verändern muss, Freiburg: Herder, 125-207.
Der Kirchenraum als außerschulischer Lernort
Im Projekt wird untersucht, ob es sich lohnt, eine Kirche als außerschulischen Lernort zu besuchen. Dabei werden sowohl kognitive wie auch affektive Aspekte des Kirchenraumbesuchs berücksichtigt und mit einem vergleichgaren Lernsetting im Klassenraum abgeglichen.
Projektteam
Ulrich Riegel & Katharina Kindermann
Publikationen
- Kindermann Katharina & Riegel Ulrich (2016), Experiencing churches as spiritual and religious places: a study on children's emotions in church buildings during scholastic field trips, in: British Journal of Religious Education 20/10, 1-11 (doi: 10.1080/01416200.2016.1209458).
- Riegel Ulrich & Kindermann Katharina (2016), The Impact of Participatory Learning on Attitutde. A Quasi-Experimental Study on German Primary Schools, in: Journal of Empirical Theology 29/1, 1-23.
- Kindermann Katharina & Riegel Ulrich(2016), Subjektive Theorien von Lehrpersonen. Variationen und methodische Modifikationen eines Forschungsprogramms, in: Forum Qualitative Sozialforschung 17/2, Art. 1 (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs160218).
- Riegel Ulrich & Kindermann Katharina (2016), Why leave the classroom? How field trips to the church affect cognitive learning outcomes, in: Learning & Instruction 41, 106-114 [DOI: 10.1016/j.learninstruc.2015.10.004].
- Kindermann Katharina & Riegel Ulrich (2015), Außerschulisches Lernen und situationales Interesse, in: Zeitschrift für Grundschulforschung 8/2, 147-160.
- Riegel Ulrich & Kindermann Katharina (2015), Tracing Informal Religious Learning. Children's Expertise about Church Buildings, in: International Journal of Pracitcal Theology 19/1, 122-137.
- Kindermann Katharina & Riegel Ulrich (2015), Wie Religionslehrpersonen außerschulisches Lernen erleben, in: Schulpädagogik heute 6/11, o.S.
- Riegel Ulrich & Kindermann Katharina (2015), Was Kirchenraumpädagogik bei Unterrichtsgängen in die Kirche leistet, in: Katechetischer Blätter 140/5, 364-375.
- Kindermann Katharina & Riegel Ulrich (2013), Kirchenräume erschließen. Zum aktuellen Stand des kirchenraumpädagogischen Diskurses, in: Religionspädagogische Beiträge 70, 67-78.
- Kindermann Katharina & Riegel Ulrich (2013), Kirchenraumpädagogik als Thema der empirischen Religionspädagogik. Ein Forschungsprojekt der Universität Siegen, in: kirchenPÄDAGOGIK 2(2013), 29-31.
- Riegel Ulrich & Kindermann Katharina (2013), Eine Kirche konstruktivistisch erschließen. Der Kirchenraum als Lernumgebung, in: Büttner G., Mendl H., Reiß O., Roose H. (Hg.), Jahrbuch konstruktivistische Religionspädagogik. Band 3: Lernumgebungen, Hannover, 171-183.
- Riegel Ulrich & Kindermann Katharina (2012), Der Kirchenraum als außerschulischer Lernort, in: Schröteler-von Brandt H., Coelen Th., Zeising A., Ziesche A. (Hg.), Raum für Bildung. Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten, Stuttgart 123-131.
- Förster Katharina (2009), Auf Spurensuche. Grundschüler erkunden eine Kirche, Münster.
Sonntagskulturen: Ein qualitativ-empirisches Projekt zur spirituellen Qualität des Sonntags
Im Projekt wird untersucht, wie Menschen ihren Sonntag verbringen und welche spirituelle Qualität sie den einzelnen Aktivitäten zuschreiben. Damit reagiert das Projekt auf die Veränderungen im Sonntagsverhalten einer säkulare Gesellschaft.
Projektteam
Ulrich Riegel & Studierende im Rahmen ihrer Abschlussarbeit
Publikationen
Spiritual rather than Religious. A Case Study on Making Meaning from Sunday's Activities, in: Riegel U., Leven E. & Fleming D. (Eds.): Religious Experience and Experiencing Religion in Religious Education, Waxmann 2018, 61-77.
Sonntagskulturen. Zur spirituellen Qualität typischer Aktivitäten am Sonntag, in: Klöcker Michael & Tworuschka Udo (Hg.), Handbuch der Religionen. 48. Ergänzungslieferung. I - 9-4, 1-26.
Sonntagskulturen junger Menschen, in: Faix T., Riegel U. & Künkler T. (Hg.), Theologien von Jugendlichen. Empirische Erkundungen zu theologisch relevanten Konstruktionen Jugendlicher, Münster 2015, 105-121.
Holiday instead of Holy Day? A qualitative inquiry on the spiritual qualitiy of people's acitivities on Sunday, in: Journal of Empirical Theology 26 (2013), 207-228.
Effekte leiblichen Lernens im Religionsunterricht (ELLRU)
Ein empirisch-religionspädagogisches Projekt zur Wirksamkeit von Curricula leiblichen Lernens im Vergleich zu Curricula mit dem Schwerpunkt auf der imaginativen Auseinandersetzung.
Projetkteam:
Ulrich Riegel & Michael Fricke (Universität Regensburg)
Publikationen:
- Fricke M., Riegel U. (2010a), Leibliches Lernen im Religionsunterricht, in: Zeitschrift Pädagogik und Theologie, Heft 3, 257-266.
- Riegel U., Fricke M., Macha K. (2010b), Does the body matter? Effects of body-based learning in religious education, in: Journal of Empirical Theology 23/2, 21-38.
- Fricke M.; Riegel U. (2011a), „Als wir barfuß über den Boden Gottes laufen konnten“. Eine empirische Pilotstudie zum leiblichen Lernen im Religionsunterricht der Grundschule, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (208 S.)
- Riegel U., Fricke M. (2011b), „Es war schön, wo Gott beim Dornenbusch war“. Elementare Lernwege, um mit Kindern Gotteserfahrungen nachzuspüren, in: Freudenberger-Lötz P., Riegel U. (Hg.), Baustelle Gottesbild (Jahrbuch der Kindertheologie. Sonderband), Stuttgart, 116-127.
- Fricke M, Riegel U. (2012), Lässt sich Gott durch leibliche Lernwege "erschließen"? Eine empirische Pilotstudie zur Lehr-Lernforschung im Religionsunterricht, in: Bayerhuber H., et.al. (Hg.), Formate fachdidaktischer Forschung. Empirische Projekte - historische Analysen - theoretische Grundlegungen, Münster, 257-276.
Unterrichtsbezogene Kompetenzen von Religionslehrpersonen
Projektteam
Prof. Dr. Ulrich Riegel; Eva Wüstner (beide Universität Siegen)
Publikationen
- Riegel Ulrich & Leven Eva-Maria(2017), How to Assess the Mediation of Religious Truth Claims in RE via Video Analysis? Methodological Considerations, in: Kuusisto Arniika & Gearon Liam (eds.), Value Learning Trajectories, Münster, 143-156.
- Riegel Ulrich & Leven Eva-Maria (2016), How Do German RE Teachers Deal with Truth Claims in a Pluralist Classroom Setting?, in: Journal of Religious Education 64/2, 75-86.
- Wüstner Eva-Maria & Riegel Ulrich (2015), Theologisches und religionsdidaktisches Wissen von Religionslehrpersonen. Rekonstruktion zweier Kompetenzdimensionen anhand qualitativer Interviewdaten, in: Riegel U., u.a. (HG.), Kompetenzmodellierung und -messung in den Fachdidaktiken, Münster, 95-110.
- Riegel Ulrich (2013a), Videobasierte Kompetenzforschung in den Fachdidaktiken. Einleitung, in: Riegel Ulrich & Macha Klaas (Hg.), Videobasierte Kompetenzforschung in den Fachdidaktiken, Münster: Waxmann, 9-24.
- Riegel Ulrich (2013b), Religionsdidaktische Kompetenz messen. Auf dem Weg zu einem Ratingmanual zur Erfassung religionsdidaktischer Kompetenz auf der Grundlage videografierter Religionsstunden in: Riegel Ulrich & Macha Klaas (Hg.), Videobasierte Kompetenzforschung in den Fachdidaktiken, Münster: Waxmann, 267-282.