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Buchvorstellung

Mission: London

Bulgarien? Rückständig, korrupt und faul? Als neuer Botschafter in London soll Varadin Dimitrov das Image Bulgariens im Westen verbessern. Was er aber in London vorfindet macht klar, dass tatsächlich viel Arbeit auf ihn wartet: ein Provinzbürgermeister beim Katerfrühstück, der Koch im Clinch mit seiner Frau, und ein Vorgänger, der das Haus nicht räumen will, weil er verzweifelt gegen seine Rückkehr in die Heimat kämpft. Außerdem lagern in der Kühltruhe im Keller Enten, die der Russen-Mafia entwendet wurden. Mission impossible? Varadin Dimitrov sucht Hilfe bei einer PR Agentur, die ihm Zugang zur High Society verspricht, mit Glanz, Glamour und jeder Menge Prominenten. Eine davon ist seine eigene Putzfrau, die ein Doppelleben führt und darüber hinaus längst tot geglaubt war.
Der Autor: Alek Popov

Der bulgarische Autor Alek Popov wurde 1966 in Sofia geboren. Hier besuchte er das Nationalgymnasium für alte Sprachen und Kulturen „Konstantin Kiril Philosoph“ und schloss an der Universität Sofia sein Studium der bulgarischen Philologie mit einem Master of Arts in bulgarischer Sprache und Literatur ab.
Im Jahre 1996 verließ er seine Heimat, um für ein Jahr in Michigan Englisch zu studieren.
Sprachen und Literatur zählten schon immer zu Popovs Leidenschaften und so ist es nicht verwunderlich, dass er Public-Relations-Manager am Museum für bulgarische Literatur war, sowie als Kulturattaché der Bulgarischen Botschaft in Großbritannien und Nordirland arbeitete.
Alek Popov arbeitet heute als Direktor des Kinderbuchhauses in Sofia, als Chefredakteur der Literaturzeitschrift Rodna reč und als Sekretär des bulgarischen PEN-Clubs.
In der Literaturwelt ist Popov ein anerkannter und mehrfach ausgezeichneter Autor. Er schrieb Kurzprosa wie Der andere Tod (1992), Zauberspiele (1995) oder Für Fortgeschrittene (2002). 2001 erschien sein überaus erfolgreicher Debütroman Mission London bei Zvezdan Press (Sofia). Die Rechte an der deutschen Übersetzung sicherte sich der Residenz Verlag, der Popovs Erstling im Jahre 2006 auf den deutschen Markt brachte. Sein zweiter und aktuellster Roman Die Hunde fliegen tief wurde in seiner Heimat 2007 veröffentlicht und im selben Jahr mit dem renomierten Elias Canetti Preis ausgezeichnet.
Der Fragebogen

Nennen Sie drei Begriffe, die Sie mit Europa assoziieren.

Lebenskunst, das Zeitalter der Aufklärung, Freiheit.

Wo liegen für Sie die geopoetischen (literarischen) Grenzen Europas? Gibt es ein Zentrum Europas?

Europa besteht aus Provinzen. In bestimmten Momenten hat jede Provinz das Potential ein Zentrum für einen bestimmten Bereich der Kunst, Literatur, Wissenschaft oder Wirtschaft zu werden - das hängt von der Qualität der Ideen ab, die dort wachsen.

Können Sie den Begriff Europa aus ukrainischer Sicht definieren?

Mehr Raum... für den Geist.

Sehen Sie in Ihren Werken einen Bezug zum Thema Europa?

Ja. Sie versuchen die Paradoxien einzufangen, die im breiten Kontext unterschiedlicher Sprachen, kultureller Klischees und geteilter Bilder entstehen und natürlich durch die allgegenwärtige Bürokratie.

Würden Sie sagen, dass Europa in der Literatur momentan ein aktuelles Thema ist?

Ja, sicherlich. Das Thema hat großes Potential, sowohl für die Ironie als auch für die Analyse. Auf eine tiefere und weitaus subversivere Art als die Fernseh-Literatur, die die neue EU-Identität formt...

Welches Buch eines europäischen Schriftstellers hat Ihnen besonders gut gefallen?

The Heart of Darkness von Joseph Conrad (Polen)
Verfasserin: Jennifer Koch