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Prof. Dr. Nicole Milman-Dörr

Die Soziologin erforscht u.a. die Rhetorik rechtspopulistischer Parteien und rechtextremer Mobilisierung zu z.B. Klimapolitik, Gender, EU-Asylpolitik und Migration.

Meine Professur heißt:
Soziologie mit Fokus auf Qualitative Methoden der empirischen Datenanalyse und Forschungsschwerpunkt Migration (Fakultät I)

Portrait von Prof. Nicole Milman-Dörr

Darum geht es in meiner Forschung:
Meine Forschung untersucht die politische Partizipation und soziale Integration unterschiedlicher Gruppen von Bürger:innen und Migrant:innen, darunter Arbeitsmigrant:innen in den USA und asylsuchende Frauen und Geflüchtete in Europa im Kontext von transnationaler Mobilität, humanitären Krisen, zivilgesellschaftlicher Solidarität und lokaler Demokratie.

Das fasziniert mich besonders an meinem Forschungsgebiet: 
Besonders fasziniert mich die gemeinsame Entwicklung interdisziplinärer qualitativer Forschungsmethoden von Demokratieforschenden mit Kommunikationswissenschaftler:innen und Ingenieur:innen, die zu ‚Computer Vision‘ bzw. Computer Linguistik arbeiten. Als qualitative Methodenprofessorin untersuche ich mithilfe der kritisch historischen visuellen Diskursanalyse die Videos und die visuelle Rhetorik verschiedener politischer Akteure, darunter rechtspopulistische Parteien und soziale Bewegungen, im Vergleich von konträren Positionen zu Klimapolitik, der Gleichstellung von Frauen, EU-Asylpolitik und Migration im internationalen Vergleich, darunter Fallstudien in den USA und Kanada, Skandinavien, Zentraleuropa und Lateinamerika. Insofern bildet meine Forschungsagenda eine Brücke zwischen nordamerikanischen Ansätzen kultursoziologischer Migrationsforschung und politischen Theorien der demokratischen Partizipation mit Schwerpunkt auf Polarisierung, Exklusion bzw. Inklusion und politische Teilhabe im Kontext öffentlicher Debatten um Diversität und Demokratie.

Warum Siegen:
Die Universität Siegen ist in meinem Fach, visuelle Medien, Protest- und Demokratieforschung, international renommiert. Aufgrund der inhaltlichen Profilbildung auf Migration, Bildung und Gesundheit sehe ich die Universität Siegen und das Seminar für Sozialwissenschaften für mich als idealen Standort für meine Forschung zu transnationaler Migration auf Basis unterschiedlicher qualitativer Methoden, darunter insbesondere interdisziplinäre, KI-gestützte visuelle Ansätze der kritischen Diskursanalyse, der narrativen Medienanalyse und computerlinguistischer Methoden. Ich habe ja lange in Skandinavien gelebt und dort viel über Klimapolitik und Umweltschutz gelernt und Siegen erinnert mich hier ein bisschen an Oslo und Norwegen - dank seiner Berge und wunderschönen Wälder, aber auch in bezug auf die Geschichte und neue Fragen um die Nutzung von Natur und das Verhältnis zwischen Mensch und Natur im Klimawandel.  

Meine interessantesten Stationen zuvor waren:
Ich habe an der US-Pazifikküste zwischen San Diego und Los Angeles Zusammenhänge zwischen Migration und mehrsprachiger lokaler Demokratie untersucht und dabei viele Studierende kennengelernt, die sich in Protesten für das Recht auf Wohnung, Aufenthaltsstatus, soziale Sicherheit und Bürgerrechte für ihre Mitstudierenden und deren Familien, oft Arbeitsmigrant:innen, engagierten. Dann habe in Harvard und als Professorin für Internationale Beziehungen an der Ostküste die Proteste für soziale Gerechtigkeit (Occupy Wall Street) miterlebt und anschließend Trumps‘ Wahlkampagnen und deren Auswirkungen auf europäische Politik erforscht. In Dänemark habe ich fast ein Jahrzehnt in Kopenhagen gelehrt und ein Forschungszentrum, das Commons-Forschungszentrum der Universität Kopenhagen zu gemeinwohlorientierten Forschungsfragen des Klimawandels, der Demokratie und der Solidarität und politischen Inklusion von Migrant:innen und sozial benachteiligten Menschen aufgebaut.

Studierende lernen in meinen Veranstaltungen z.B:
Studierende lernen in meinen Veranstaltungen politische und öffentliche Debatten zu Flucht, Migration und Integration aus wissenschaftlicher Perspektive zu verstehen und kritisch zu interpretieren und sozialwissenschaftlich auszuwerten. Beispielsweise erlernen sie digitale und ethnografische Methoden wie die soziologische Diskurs- und visuelle digitalen Medienanalyse, um die politischen Debatten und die Teilhabe von ethnischen Minderheiten im Kontext von Zivilgesellschaft und politischer Öffentlichkeit zu untersuchen, beispielsweise im Fall der Black Lives Matter und Fridays for Future Proteste, europaweit und international vergleichend. Sie erlernen, US-Debatten zu rechtspopulistischer Politik und Desinformation auf digitalen Medien kritisch zu untersuchen.  

In meiner Freizeit mache ich gern: 
Fahrradfahren und Wandern

 

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