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Straf-Erfahrungen: Strafrechtliche Verurteilungen aus der Sicht von Jugendlichen und Heranwachsenden

Das Projekt "Straf-Erfahrungen: Strafrechtliche Verurteilungen aus der Sicht von Jugendlichen und Heranwachsenden" zielt auf eine tiefgehende Analyse der Wahrnehmung und Interpretation von strafrechtlichen Urteilen durch Jugendliche und Heranwachsende. 

Campus Unteres Schloss und Hörsaalzentrum, Universität Siegen

Projektbeschreibung

Das Projekt "Straf-Erfahrungen: Strafrechtliche Verurteilungen aus der Sicht von Jugendlichen und Heranwachsenden" zielt auf eine tiefgehende Analyse der Wahrnehmung und Interpretation von strafrechtlichen Urteilen durch Jugendliche und Heranwachsende. Die Frage, wie sie Urteile vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Biografie und Identitätskonstruktion verarbeiten, wurde bislang nur sehr selten empirisch analysiert. Dem steht gegenüber, dass die entsprechenden Deutungen im gesamten strafrechtlichen Verfahren und in politischen Debatten zu Jugendkriminalität von zentraler Bedeutung sind. Auch gesetzgeberische Entscheidungen werden häufig mit Annahmen dazu begründet, welche Wirkung von Verurteilungen auf Jugendliche ausgehen.

Vor diesem Hintergrund werden in dem Forschungsprojekt einige Fragestellungen untersucht.

Um diesen Fragen nachzugehen, wird ein narrationstheoretischer Ansatz verfolgt (z.B. Lucius-Hoene/Deppermann 2002; Widdershoven 1993). Der narrationstheoretische Ansatz vermeidet axiomatische Zuschreibungen, die sich ohne empirische Fundierung auf die Identität eines Subjekts beziehen. Er fokussiert die Analyse von Erzählversuchen, Umerzählungen und Neuerzählungen eines Subjekts, mit denen seine "identitätsstrategischen Bewegungen" (Kraus 2000, 170) rekonstruiert werden können.

In dem Projekt werden Beschuldigte in den Blick genommen, bei denen eine stationäre Unterbringung (Jugendarrest oder Jugendstrafe) zur Option steht. Zum Einsatz kommen qualitative Interviews, die vor und nach der Verurteilung geführt werden. Um das Projekt zu realisieren, erfolgt eine Integration rechtswissenschaftlicher und sozialpädagogischer Forschungskompetenzen. Es wird eine möglichst große Kontrastierung erreicht, indem Daten kontrastiv in unterschiedlichen lokalen Kontexten erhoben werden.

Alles auf einen Blick

  • Icon Kalender

    Laufzeit
    01.07.2015 - 31.05.2017 

  • Icon Tag

    Forschungsbereich
    Sozialpädagogik & Kinder- und Jugendstrafrecht

  • Icon Abzeichen Euro

    Finanzierung
    Fakultät II

 

Team | Publikationen

Projektleitung

  • Prof. Dr. Bernd Dollinger
    Universität Siegen, Fakultät II, Department Erziehungswissenschaft, Sozialpädagogik und Soziale Arbeit
  • Prof. Dr. Tobias Fröschle
    Universität Siegen, Fakultät III, Department Wirtschaftsrecht, Bürgerliches Recht mit dem Schwerpunkt Familienrecht einschließlich freiwillige Gerichtsbarkeit und Kinder- und Jugendhilferecht

Mitarbeiterinen und Ansprechpartnerinnen

  • Luzie Gilde und Selina Heppchen
    Universität Siegen, Fakultät II, Department Erziehungswissenschaft, Sozialpädagogik und Soziale Arbeit
  • Dollinger, B./Fröschle, T./Gilde, L./Vietig, J. (2016): Junge Menschen vor Gericht: Fallstudien zum subjektiven Erleben von Verhandlungen durch das Jugendgericht. In: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform. 99. Jg., S. 325-341; http://www.heymanns-mschrkrim.de/das-aktuelle-heft/.
  • Dollinger, B./Rudolph, M./Schmidt-Semisch, H./Urban, U. (2014): Making punishment appears reasonable: police and social work professionals’ representations of delinquency in the context of a ‘punitive turn’. In: Hess, H./Schmidt-Semisch, H. (Hg.): Die Sinnprovinz der Kriminalität. Wiesbaden. S. 165-186.
  • Dollinger, B./Kretschmann, A. (2013): Contradictions in German Penal Practices. The Long Goodbye from the Rehabilitation Principle. In: Ruggiero, V./ Ryan, M. (Hg.): Punishment in Europe. Houndmills. S. 132-156.
  • Dollinger, B./Schabdach, M. (2013): Jugendkriminalität. Wiesbaden.
  • Dollinger, B./Urban, M. (2012): Die Analyse von Interdiskursen als Form qualitativer Sozialforschung. Ein Grundlagen- und Projektbericht am Beispiel Jugendkriminalität. In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research. 13. Jg., Art. 25., 27 Absätze; http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1202258.
  • Dollinger, B. (2012): Professionelles Handeln im Kontext des Jugendstrafrechts. In: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform. 95. Jg., S. 1-17.
  • Fröschle, T. (2013): §§ 52 a bis 58 a SGB VIII. In: Luthe, E.-W./Nellissen, G. (Hg.): juris Praxis Kommentar SGB VIII. Saarbrücken.

 

Weiterführende Links

Website der Fakultät II