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StatAMed – Transformation des Patientenpfades durch ein sektorenübergreifendes kurzstationäres allgemeinmedizinisch-orientiertes Versorgungmodell

Hintergrund

Viele akut erkrankte und ältere Menschen werden derzeit oft über Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht und für längere Zeit vollstationär versorgt. Medizinisch bedarfsgerechter wäre eine kurzstationäre Behandlung, gefolgt von ambulanter Weiterbehandlung.

Das Projekt StatAMed etabliert eine neue, interdisziplinäre Versorgungsebene als Brücke zwischen ambulanter Praxis und Klinik. Ziel ist eine kurzstationäre allgemeinmedizinische Versorgung für (sub-) akute Fälle in strukturschwachen ländlichen und städtischen Regionen. Durch kontinuierliche Abstimmung aller Beteiligten werden unnötige Notfalleinlieferungen vermieden, und Patient:innen können nach einer gezielten, geplanten Behandlung schnell in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren.

Das Ziel ist die Schaffung einer Brücke zwischen ambulanter und stationärer Behandlung, die eine niedrigschwellige Versorgung mit kurzer stationärer Aufenthaltsdauer ermöglicht. Diese neue Versorgungsform (NFV) soll aus drei Phasen bestehen: (1) Empfehlung einer stationären Behandlung, z. B. aufgrund akuter Beschwerden und Abstimmung von Behandlungszielen zwischen leitendem StatAMed-Arzt und Zuweiser, (2) bedarfsgerechte Versorgung während des (kurz-)stationären Aufenthalts und (3) Sicherstellung der Nachsorge durch unterstützende Patientenlotsen und Pflegefachkräfte („Flying Nurse“), die Patient:innen in der Häuslichkeit weiter versorgen. Ziel von StatAMed ist die Intensivierung intersektoraler und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die NFV wird an drei städtischen und drei ländlichen Standorten erprobt. 

Zielsetzung

Die wissenschaftliche Evaluation untersucht die NVF StatAMed auf Patienten- und Organisationsebene sowie in der gesamten Zielpopulation. Ziel ist es, die Wirksamkeit, Kosteneffizienz und Diffusionsprozesse der Intervention nachzuweisen und den Organisationswandel zu verstehen. Ergänzend werden verlaufsbeschreibende und organisationsverändernde Prozesse untersucht, um die Implementierung zu optimieren. Die Kombination aus summativer, formativer und Prozessevaluation liefert ein umfassendes Bild der Wirkung und Umsetzbarkeit der NVF StatAMed.

Forschungsdesign / Vorgehen

StatAMed wird in einer prospektiven, cluster-randomisierten Studie im Stepped-Wedge-Design (SWD) untersucht. Im Rahmen der summativen Evaluation wird die Wirksamkeit der Intervention hinsichtlich des ko-primären Endpunktes aus Verweildauer und 30-Tage-Rehospitalisierung mittels GKV-Routinedaten untersucht. In der gesundheitsökonomischen Evaluation wird aus Sicht der Krankenkassen die Kosten-Effektivität der NVF analysiert und als inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relation (IKER) dargestellt. Dafür werden Routinedaten zu ambulanter, stationärer, Arzneimittel-, Heil- und Hilfsmittelversorgung sowie Rehabilitation ausgewertet, ergänzt durch die Ist-Kosten der Intervention. Parallel begleitet die formative Evaluation die Umsetzung der NVF über die Studiendauer und untersucht Wirkmechanismen sowie effektmodifizierende Faktoren, basierend auf etablierten Methoden zur Prozessevaluation komplexer Interventionen. Unterschiedliche Erhebungsmethoden werden eingesetzt, um Fragen zu Kontext, Rekrutierung, Implementierung, Wirkmechanismen und Wirksamkeit umfassend zu beantworten.

 

Projektdaten

  • users

    Projektteam
    Prof. Dr. Eva-Maria Wild (Projektleitung),
    Dr. Johannes Jahn (Co-Projektleitung, Universität Hamburg),
    Dr. Vanessa Ress,
    Theresa Maurer (Universität Hamburg),
    Daniel Veit (Universität Hamburg)

  • handshake

    Kooperationspartner
    AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse, AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, Institute for Health Care Business GmbH, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Katholische Kirchengemeinde Pfarrei St. Maximilian Kolbe, Klinikverbund Landkreis Diepholz gGmbH, Medizinische Hochschule Hannover, SKH Stadtteilklinik Hamburg GmbH, St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, Ubbo-Emmius-Klinik Norden, Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen, VivaQ Medizinisches Versorgungszentrum Mümmelmannsberg GmbH

     

  • Icon Abzeichen Euro

    Finanzierung
    StatAMed ist ein Förderprojekt „Neue Versorgungsformen“ des Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (§§ 92a Abs. 1 und 92b SGB V), DLR Projektträger

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    Laufzeit/Status
    2023–2027