
Republik Estland
Landeskunde | |||
Einwohner: 1,3 Millionen Fläche: 45.227 qkm Landessprache: Estnisch Hauptstadt: Tallinn Europastatus: EU-Mitglied seit 2004 Analphabetismusrate (Bevölkerung über 14 Jahre): 0,2% (2.254) |
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Zur Literaturgeschichte | |||
Die Geschichte der Literatur in Estland ist eine von Vielen, wie sie sich in dem Osteuropa zu Zeiten der Sowjetunion zugetragen hat. Als Estland 1940 von der UdSSR annektiert wurde, gingen viele Autoren ins Exil, wo sie dann weiter publizierten. In Schweden entstand sogar eine estnische Schriftstellervereinigung. Im Land selbst stand hingegen jede Art von Literatur unter der strengen Aufsicht der sowjetischen Propaganda und deren Zensur. Nichtkonforme Autoren verschwanden von der Bildfläche – sie fanden in Zwangsarbeitslagern den Tod oder flohen ins „innere Exil“. Wenn man die Literaturszene in Estland heute betrachtet, fällt auf, dass sich nach dem Fall der Sowjetunion einiges getan haben muss. Als die Zensur und die damit verbundene Repression sich auflösten, machten sich viele neue und alte Autoren auf die Suche nach anderen Literaturformen. Aufkommende Subkulturen produzierten und rezipierten Literatur, wie es sie vorher in Estland niemals hätte geben können. Neue Genres wurden entdeckt, vielfältige Literatur-Strömungen durchzogen das Land – bis heute. Die Themen der estnischen Literatur sind sehr abwechslungsreich, doch geht es oft auch um die Identitätssuche in einer Welt und in einem Europa, dessen Grenzen nicht mehr verschlossen sind. |
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Verfasserin: Melanie Fiergolla |