Dr. Holger Schmidt
Theorie der Sozialpädagogik (Fakultät II)
Kontakt: holger.schmidt@uni-siegen.de
Arbeitsschwerpunkte
- Soziale Probleme und soziale Kontrolle
- Soziale Differenzierungen und Ungleichheiten
- Strafvollzug
- Biographie- und Narrationsforschung
- Interpretative Sozialforschung
Bezüge zu Kriminalität
- Jugend-/Kriminalität
- Verhältnis von Kriminalität, Bestrafung und Narrationen
- Verhältnis von Sozialpädagogik und Kriminalität
- Strafvollzug: Subjektives Erleben, Gewalt und Suizid
- Neuere Entwicklungen der Kriminologie
Ausgewählte Publikationen
- Dollinger, B. & Schmidt, H. (2022). Was macht das Gefängnis? Perspektiven von Grundlagenforschung zum Strafvollzug und seinen Folgen. In W. Wirth (Ed.), Steuerung und Erfolgskontrolle im Strafvollzug: Zur evidenzbasierten Gestaltung freiheitsentziehender Sanktionen (pp. 385-400). Wiesbaden: Springer.
- Althoff, M., Dollinger, B. & Schmidt, H. (2020). Conflicting Narratives of Crime and Punishment. Basingstoke: Palgrave McMillan.
- Althoff, M., Dollinger, B. & Schmidt, H. (2020). Fighting for the 'right' narrative: Introduction to Conflicting Narratives of Crime and Punishment. In M. Althoff, B. Dollinger, & H. Schmidt (Eds.), Conflicting Narratives of Crime and Punishment (pp. 1-20). Basingstoke: Palgrave McMillan.
- Dollinger, B. & Schmidt, H. (2020). Narrative Kriminologie? Eine kritische Reflexion neuerer narrativer Positionen der Kriminologie. Kriminologisches Journal, 52(4).
- Schmidt, H. (2019). Ungerechtigkeit im Jugendstrafvollzug. Biographische Erkundungen einer sozialmoralischen Gefühlsregung. Weinheim: Beltz Juventa.
- Schmidt, H. (2016). (In-)justice in Prison - a biographical Perspective. In C. Reeves (Ed.), Experiencing Imprisonment: Research on the Experience of living and working in Carceral Institutions (pp. 63-80). London; New York: Routledge.
Forschungsprojekte
Gewalt und Suizid im Jugendstrafvollzug - Phänomen, Ursachen, Prävention
gefördert durch die DFG (Projektleitung: Prof. Dr. Frank Neubacher; Universität zu Köln)
Projektlaufzeit: Mai 2010 - Juli 2013
Ziel des Projektes ist die Erforschung des Entstehungsprozesses von Gewalt und Suizid im Kontext des Jugendstrafvollzugs. Das zugrunde liegende Arbeitsmodell basiert auf einer Synthese verschiedener Theorien (u.a. Importations- und Deprivationstheorie). Dabei ist die Annahme leitend, dass ein Zusammenspiel unterschiedlicher Aspekte im Prozess der Anpassung des Gefangenen an das Gefängnis zur Entstehung von Gewalt bzw. Suizid beiträgt.
Gewalt und Suizid werden als zwei mögliche Strategien gesehen, mit denen auf den Anpassungsdruck reagiert werden kann. Inwiefern interindividuelle Unterschiede bestehen und inwiefern sie den Ausschlag geben für die Handlungen der Gefangenen, wird mit einer eigens auf die Fragestellung zugeschnittenen Forschungsstrategie untersucht.
Im Kern der Untersuchung wurde im Sinne einer Methoden-Triangulation eine längsschnittliche Fragebogenuntersuchung von Inhaftierten mit qualitativen Interviews sowie mit der Analyse von Gefangenenpersonalakten kombiniert. Zum weiteren Vergleich wurden zwei Kontrollgruppen rekrutiert (längsschnittliches Sample männlicher Bewährungsprobanden; querschnittliches Sample weiblicher und männlicher Schüler:innen und Student:innen).
Gewalt und Suizid unter weiblichen und männlichen Jugendstrafgefangenen - Entstehungsbedingungen und Entwicklungsverläufe im Geschlechtervergleich
gefördert durch die DFG (Projektleitung: Prof. Dr. Frank Neubacher; Universität zu Köln)
Projektlaufzeit: Juli 2013 - August 2017
Die mit einer vergleichbaren Methodik gewonnenen Daten junger weiblicher Inhaftierter ermöglichen einen vertieften Einblick in die (Konflikt-)Dynamiken im weiblichen Jugendstrafvollzug sowie einen Vergleich mit den im Vorgängerprojekt erhobenen Daten von männlichen Jugendstrafgefangenen. Neben wiederkehrenden Befragungen, qualitativen Interviews sowie einer Aktenerhebung wurden Anfang 2015 hierfür einmalig alle bundesweit inhaftierten weiblichen Jugendstrafgefangenen befragt.