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Center for interdisciplinary Crime Studies (CiCS)

Von Kriminalität ist überall die Rede. Es dürfte keinen Bereich der Gesellschaft geben, in dem Kriminalität nicht wahrgenommen und, oftmals ausgiebig, von ihr gesprochen wird. Sie ist folglich nicht nur ein Thema des Strafrechts, sondern kulturell breit verankert: Kriminalität ist allgegenwärtig. 

Die Kehrseite dieser Omnipräsenz ist eine immer wieder diagnostizierte konzeptionelle Vagheit: Kriminalität wird sehr unterschiedlich interpretiert, genutzt und behandelt. Die inhaltliche Spannbreite ist außerordentlich groß; je nach den beteiligten Institutionen und Personen wird Kriminalität auf jeweils besondere Weise interpretiert, sei es etwa als Problem, das nach Hilfe und Unterstützung verlangt, als Aufruf zu strukturellen Reformen, als Notwendigkeit härterer Strafen, als medial vermittelte Möglichkeit der Unterhaltung, als Thema alltäglicher Kommunikation usw.

Die kontextuellen Zusammenhänge dieser Bestimmungen sind ebenfalls breit gestreut: Weit über juristische Fragen hinaus wird Kriminalität in Romanen wie in Comics oder Tageszeitungen, auf digitalen Plattformen, in politischen Debatten über die innere Sicherheit wie in der präventiven Arbeit in Schulen usw. als eine soziale Realität hervorgebracht, mit der sich Institutionen und Menschen befassen (müssen). Was Kriminalität "ist", wird in derartigen Thematisierungen prozessiert.

Das "Center for interdisciplinary Crime Studies" - ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Personen, die an der Universität Siegen zu Kriminalität forschen - geht von dieser Vielschichtigkeit aus. Kriminalität wird in ihrem Rahmen nicht als etwas per se Gegebenes verstanden, sondern als etwas Dynamisches, dessen Bedeutung "befestigt" werden muss. Wir gehen nicht davon aus, dass es in der Analyse von Kriminalität einen unverstellten Punkt geben könnte, von dem aus sie perspektivenunabhängig als rein objektives Datum in den Blick genommen werden könnte. Stattdessen verlangen Analysen von Kriminalität, verstanden als kulturelle Praxis und Zuschreibung, nach einer doppelten Infragestellung: einerseits bezüglich der Art und Weise, wie Kriminalität kontextabhängig als Phänomen institutioneller und alltäglicher Praxis hervorgebracht wird, andererseits der Art und Weise, wie sie durch jeweils besondere, disziplinär geprägte Perspektiven konstituiert und zugänglich gemacht wird.

Das "Center" nimmt diese doppelte Reflexionsaufforderung ernst. Die Komplexität von Kriminalität ist ernst zu nehmen, ohne dabei allerdings Beliebigkeit zu unterstellen, denn von Kriminalität kann nicht arbiträr gesprochen werden. Beidem ist zu entsprechen: Kriminalität ist weder in sich eindeutig noch ist sie beliebig zuzuschreiben. Sie ist im Gegenteil beides: Sie ist dynamisch und ändert sich mit der Art und Weise, wie sie wahrgenommen und ausgedeutet wird. Zugleich kann sie eine "harte" Realität werden, wenn sie entsprechend behandelt und festgeschrieben wird. Unsere Forschungen streben an, dieser Besonderheit von Kriminalität gerecht zu werden.

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